Tierschutz

Abholzung in Argentinien gefährdet die letzten 20 Jaguare

(Symbolfoto)
© WWF

Wenn die Ausweitung der Rinderfarmen weitergeht, werden die Jaguare nicht überleben. Sie leben nur noch auf fünf Prozent ihres ursprünglichen Lebensraums.

Buenos Aires – Laut einem aktuellen Greenpeace-Bericht gefährdet die Abholzung für die industrielle Viehzucht rund zehn Millionen Hektar des zweitgrößten Walds Südamerikas, Gran Chaco. Besonders dramatisch ist diese Entwicklung für den dort heimischen Jaguar, von dem nur mehr 20 Exemplare existieren. Die NGO warnte, dass durch das Mercosur-Abkommen die Umweltprobleme verstärkt werden.

„Die Jaguare in Südamerika kämpfen um ihr Überleben. Ihr Lebensraum wird von Tag zu Tag kleiner“, erklärte Lukas Meus, Wald-Experte bei Greenpeace in Österreich. Die Situation sei erschreckend: Wenn die Ausweitung der Rinderfarmen weitergeht, werde der Jaguar nicht überleben. Die Jaguare leben nur noch auf fünf Prozent ihres ursprünglichen Lebensraums. Durch die geplanten Rinderfarmen sei besonders Argentinien betroffen. Zwischen 1990 und 2017 wurden rund 7,7 Millionen Hektar Wald in dem Land zerstört. Dies entspreche einer Fläche rund viermal so groß wie Niederösterreich. Argentinien gehört zu den weltweit wichtigsten Rinder-Produzenten und -Exporteuren.

Mit dem EU-Mercosur-Abkommen, kritisierte die NGO, werde der Zugang für Rindfleisch aus Argentinien nach Europa weiter geöffnet und der Raubbau an der Natur vorangetrieben. Daher fordert Greenpeace, den Handelspakt zu stoppen.

Der Gran Chaco ist nach dem Amazonas-Regenwald die zweitgrößte Waldregion in Südamerika. Er erstreckt sich mit einer Größe von einer Million Quadratkilometer über Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien. Der Gran Chaco ist das Zuhause von rund 150 Säugetierarten, 500 Vogel- und 120 Reptilienarten. „Der Handelspakt zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ist ein fatales Signal“, so Meus. Der Pakt setze Anreize, weiter großflächig Wälder abzuholzen, Indigene zu vertreiben und das Artensterben zu ignorieren. „Dieser Anschlag auf unsere Zukunft muss gestoppt werden.“ (APA)

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