Sea-Eye fordert „politische Lösung“ für Alan Kurdi-Migranten

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat am Donnerstag eine „schnelle politische Lösung“ im Interesse der 40 Menschen, die sich an Bord ihres Rettungsschiffes „Alan Kurdi“ befinden, gefordert. Dieses ist in Richtung Lampedusa unterwegs, wie die NGO auf Twitter bestätigte. „Die Geretteten brauchen jetzt einen sicheren Hafen“, schrieb die Hilfsorganisation.

Sie schloss aus, dass sie die Migranten nach Libyen zurückbringen werde, wie es Italien verlangt. An Bord befinden sich laut der NGO zwei Überlebende des Angriffs auf das Lager im libyschen Tajoura, bei dem über 50 Menschen starben.

Die libysche Küstenwache weist der „Alan Kurdi“ Tripolis als sicheren Hafen zu. „Wir halten uns an geltendes internationales Recht und werden niemanden in ein Bürgerkriegsland zurückbringen. Libyen ist nicht sicher! Der Kreislauf aus Flucht, Zurückweisung und Gewalt muss beendet werden“, so die Hilfsorganisation.

Die Crew der „Alan Kurdi“ hatte am Mittwoch 40 Menschen aus einem Schlauchboot gerettet. Unter ihnen sind ein Baby und zwei Kleinkinder. Sie werden nun an Bord versorgt.

Aus der Regierung in Rom verlautete, dass kein Rettungsschiff die Genehmigung für die Landung in Italien erhalten werde. Fährt ein Schiff unerlaubt in die italienischen Territorialgewässer ein, drohen hohe Strafen. Ende Juni war die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit der „Sea-Watch 3“ unerlaubt nach Lampedusa gefahren. Gegen sie wurde nach Angaben von Sea-Watch eine Geldstrafe in Höhe von mehr als 16.600 Euro verhängt. Nach Angaben ihres Anwalts wurde dagegen Beschwerde eingelegt.