Explosionen in Bangkok während ASEAN-Außenministertreffens
Die thailändische Hauptstadt Bangkok ist während eines Treffens der Außenminister der Staaten des Verbands südostasiatischer Nationen (ASEAN) von mehreren Bombenexplosionen erschüttert worden. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Die Hintergründe der Detonationen waren zunächst unklar.
Regierungssprecherin Narumon Pinyosinwat sagte am Freitag, Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha habe eine „sofortige Untersuchung“ der Explosionen kurz vor einer Rede von US-Außenminister Mike Pompeo angeordnet. „Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verschärft“, sagte die Regierungssprecherin. Die Bevölkerung solle nicht in Panik geraten.
Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei einer Explosion außerhalb des Stadtzentrums zwei Frauen verletzt. Laut der Polizei gab es zudem eine Detonation im Stadtzentrum, bei der nahe eines bekannten Wolkenkratzers Glas zu Bruch ging. Laut der Polizei gingen in mehreren Orten der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt insgesamt sechs Bomben hoch - drei davon im Regierungskomplex in Chaeng Wattana. Den Angaben zufolge handelte es sich um selbst gebastelte Bomben, die mittels einer Zeitschaltung ausgelöst wurden
In der thailändischen Hauptstadt treffen sich derzeit die Außenminister der ASEAN-Staatengemeinschaft, der neben Thailand Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Singapur, Vietnam und die Philippinen angehören. Zu Gast ist dort außerdem auch US-Außenminister Mike Pompeo.
Die Detonationen weckten Erinnerungen an ein ASEAN-Treffen in Thailand vor zehn Jahren. Damals waren Demokratieaktivisten der sogenannten Rothemden in den Veranstaltungsort in der Küstenstadt Pattaya eingedrungen und hatten Wahlen gefordert. Im folgenden Chaos wurden Gipfelteilnehmer mit Militärhubschraubern in Sicherheit gebracht oder flohen mit Booten.