Italien fordert von Malta Einsatz für „Alan-Kurdi“-Migranten

Italien hat Malta aufgerufen, sich für die 40 Migranten an Bord des Schiffes „Alan Kurdi“ der deutschen NGO „Sea Eye“ einzuschalten. Die italienische Küstenwache berichtete, dass sich das Schiff in maltesischen Gewässern befinde und rief die Behörden der Insel auf, ärztliche Hilfe zu garantieren.

„Die italienische Seenotleitung verweist die ‚Alan Kurdi‘ an maltesische Behörden, obwohl das Schiff vor Lampedusa liegt. Malta ist mehr als 20 Stunden entfernt. Ein unerträglicher Streit wird auf dem Rücken von Flüchtenden ausgetragen“, protestierte die NGO per Twitter.

Derzeit wartet das Schiff „Alan Kurdi“ vor Lampedusa auf eine Erlaubnis zum Anlegen. Dies hat jedoch der rechtspopulistische italienische Innenminister Matteo Salvini verboten. Eine rasche Lösung zeichnet sich nicht ab. Salvini unterzeichnete auch ein Verbot für das Schiff der spanische Organisation Proactiva Open Arms, in Italien zu landen.

Die Hilfsorganisation nahm in der Nacht auf Freitag weitere 68 Menschen an Bord, nachdem sie bereits am Donnerstag 55 Migranten gerettet hatte. Damit stieg die Zahl der Migranten an Bord des Schiffes auf 123, teilte die NGO auf Twitter mit. An Bord des Schiffes befinden sich Menschen mit Folterwunden, sowie zwei Kinder und zwei schwangere Frauen. „Wir brauchen einen sicheren Anlegehafen“, berichtete der Chef der Organisation, Oscar Camps.

Zudem rettete die libysche Küstenwache in der Nacht auf Donnerstag 75 Migranten. Der Rettungseinsatz erfolgte vor der Küste Zuaras, 100 Kilometer westlich der libyschen Hauptstadt Tripolis, berichteten italienische Medien. Die Migranten wurden bei zwei verschiedenen Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht.