Explosionen in Bangkok während ASEAN-Außenministertreffens
Bei der Explosion mehrerer kleiner Sprengsätze in Bangkok sind am Freitag mindestens drei Menschen leicht verletzt worden. Die Sprengsätze explodierten während eines Treffens der Außenminister der südostasiatischen ASEAN-Staaten kurz vor einer Rede von US-Außenminister Mike Pompeo. Premierminister Prayut Chan-o-cha ließ die Sicherheitsmaßnahmen verstärken.
Insgesamt wurden nach Informationen der Tageszeitung „Bangkok Post“ sechs selbstgebastelte Sprengsätze gezündet. Dabei handelte es sich nach Angaben der Polizei um sogenannte Ping-Pong-Bomben - kleine Sprengsätze, die normalerweise keinen großen Schaden anrichten. Bei den drei Leichtverletzten handelt es sich um Straßenkehrer.
In dem Bahnhof Chong Nonsi von Bangkoks oberirdischem „Skytrain“, der im Geschäftsviertel Silom liegt, gab es keine Verletzten. Er wurde jedoch sicherheitshalber gesperrt. Auch das nahegelegene King Power Mahanakhon Building war von der Explosion betroffen. Die anderen Sprengsätze detonierten am Rand einer vielbefahrenen Straße in einem Komplex von Regierungsgebäuden in Chaeng Wattana sowie im Außenbezirk Suan Luang.
Premierminister Prayut, der vor fünf Jahren durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, verurteilte die Anschläge. Damit solle versucht werden, „Frieden und Ruf des Landes zu zerstören“, hieß es auf seiner Facebook-Seite. Prayut hatte sich im Frühsommer nach einer umstrittenen Parlamentswahl als Regierungschef bestätigen lassen.
In Bangkok tagte am Freitag die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN). Zu dem Treffen waren auch die Außenminister aus den USA, Russland und China angereist. Das Treffen fand im Convention Centre von CentralWorld im Stadtzentrum statt, das nicht von den Bombenexplosionen betroffen war.
Die Detonationen weckten Erinnerungen an ein ASEAN-Treffen in Thailand vor zehn Jahren. Damals waren Demokratieaktivisten der sogenannten Rothemden in den Veranstaltungsort in der Küstenstadt Pattaya eingedrungen und hatten Wahlen gefordert. Im folgenden Chaos wurden Gipfelteilnehmer mit Militärhubschraubern in Sicherheit gebracht oder flohen mit Booten.