Behörden identifizieren Schützen des Angriffs in Dayton/Ohio

Die US-Behörden haben den mutmaßlichen Täter des Schusswaffenangriffs von Dayton im US-Bundesstaat Ohio identifiziert. Es handle sich Connor Betts, einen 24 Jahre alten Weißen, teilte der stellvertretende Polizeichef Matt Carper am Sonntag mit. Unter den neun Todesopfern sei auch die 22-jährige Schwester des Täters, Megan Betts. Der Schütze war von der Polizei erschossen worden.

Der Schusswaffenangriff wurde nach Polizeiangaben am Sonntag kurz nach 01.00 Uhr (Ortszeit) auf offener Straße im beliebten Ausgehviertel Oregon verübt. Neun Menschen wurden getötet, 27 weitere verletzt.

Zeugenbefragungen sollen ergeben, ob „noch jemand anderes in die Tat verwickelt war“, sagte Carper. Der Zustand der mindestens 16 Verletzten sei unklar. Polizisten wurden bei dem Vorfall demnach nicht verletzt. Oregon sei ein „sehr sicherer Teil“ von Dayton und beliebt bei Besuchern, betonte Carper. „Zum Glück hatten wir mehrere Polizisten in unmittelbarer Nähe, als der Vorfall begann.“

Daytons Bürgermeisterin Nan Whaley sprach von einem „furchtbar traurigen Tag für unsere Stadt“. „Als Bürgermeister ist das ein Tag, vor dem wir uns alle fürchten“, sagte Whaley bei einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz am Sonntag.

Der Täter habe dunkle, schusssichere Schutzkleidung getragen und eine „sehr große Waffe“ mit vielen zusätzlichen Magazinen benutzt, sagte Whaley. Es sehe danach aus, dass er alleine gehandelt habe. Zum Zustand der Verletzten wurden keine genauen Angaben gemacht.

Whaley bedankte sich bei den Einsatzkräften für deren schnelle Reaktion auf den Vorfall Sonntagfrüh, mit der sie „wohl Hunderte Leben gerettet“ hätten. Weniger als eine Minute nach dem ersten Schuss hätten Polizisten den Schützen bereits „neutralisiert“.

Rund 13 Stunden zuvor hatte ein Schütze in der texanischen Stadt El Paso 20 Menschen erschossen. Diese Tat betrachten die US-Behörden als Fall von „inländischem Terrorismus“, die Ermittlungen könnten auf eine Anklage wegen „Hassverbrechens“ und „Schusswaffengebrauchs“ hinauslaufen.

In Chicago im US-Bundesstaat Illinois wurden unterdessen sieben Menschen durch Schüsse verletzt. In der Nähe eines Parks sei aus einem Auto heraus auf eine Gruppe Menschen geschossen worden, teilte die Polizei in der Nacht auf Sonntag mit. Ein 21-Jähriger habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Festnahmen habe es nicht gegeben.