Niederösterreich

Tödlicher Unfall mit Kindern in Radanhänger: Ermittlungen gegen Mutter

Der Fahrradanhänger wurde beschlagnahmt. Es soll geklärt werden, ob er ausreichend beleuchtet war.
© APA/LPD NÖ

Nach dem tragischen Unfall in Hausleiten, bei dem zwei Kleinkinder in einem Fahrradanhänger ums Leben kamen, hat die Staatsanwaltschaft unter anderem Ermittlungen gegen die Mutter der Kinder eingeleitet. Das Verkehrsminister lässt die Kinderbeförderung mit Fahrrädern evaluieren.

Hausleiten/Korneuburg/Wien – Nach dem Verkehrsunfall auf der B19 in Hausleiten (Bezirk Korneuburg) am Sonntagabend mit zwei in einem Fahrradanhänger getöteten Kleinkindern (knapp zwei und vier Jahre alt) laufen intensive Ermittlungen. Erhoben werden soll u.a. der Beleuchtungszustand des von einem Elektrofahrrad mit der 39-jährigen Mutter am Steuer gezogenen Gespanns.

Wann ein diesbezügliches Ergebnis vorliegen werde, lasse sich nicht sagen, erklärte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, am Dienstag auf Anfrage. Der stark beschädigte Fahrradanhänger wurde über Anordnung der Anklagebehörde sichergestellt.

Kinder trugen keinen Helm

Laut Köhl wird gegen die Mutter der Mädchen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Eine Befragung der Frau sei noch nicht möglich gewesen, sagte Polizeisprecher Walter Schwarzenecker am Dienstag. Er bestätigte Medienberichte, dass die Mädchen keinen Helm getragen hatten. Gegen den 60-jährigen Lenker, der mit seinem Auto das Gespann aus Elektrofahrrad und Anhänger erfasst hatte, laufen dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung.

Die Mutter der ums Leben gekommenen Kinder wurde mit Verletzungen ins Landesklinikum Tulln eingeliefert. Der Autofahrer aus Wien und seine Ehefrau blieben bei der folgenschweren Karambolage unverletzt. Der 60-Jährige gab laut Polizei an, nach dem Anprall zunächst an einen Wildunfall geglaubt zu haben.

Verkehrsminister lässt Kinderbeförderung evaluieren

Verkehrsminister Andreas Reichhardt sieht nach dem tragischen Unfall Handlungsbedarf. Die Beförderung von jungen Menschen auf bzw. mit Fahrrädern werde untersucht und evaluiert, kündigte er in einer Aussendung am Dienstag an.

Das Verkehrsministerium prüfe nun, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um für die immer häufiger verwendeten Fahrradanhänger und Lastenräder die notwendige Sicherheit beim Transport von Kindern zu gewährleisten. „Während Verkehrssicherheit einerseits durch die Vernunft und Umsicht aller Verkehrsteilnehmer zu erreichen ist, müssen andererseits die gesetzlichen Rahmenbedingungen an neue Gefährte angepasst werden – und das, bevor sich die Unfälle häufen“, sagte Reichhardt.

Das Verkehrsministerium wird sich im Zuge der Evaluierung auch der E-Bike-Sicherheit annehmen. So werde geprüft, ob die steigende Zahl der verunfallten E-Fahrradfahrer mit dem Anstieg der in Verwendung befindlichen E-Räder oder möglicherweise mit einem zu wenig umsichtigen Fahrstil zu tun habe. Es sei hoch an der Zeit, diesbezüglich valide Daten zu haben, um gegebenenfalls die bestehenden gesetzlichen Vorgaben zu überdenken, sagte Reichhardt. (APA)

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