Bezirk Kufstein

Gültigkeitsdauer von Zugticket in Tirol erfordert Planungssicherheit

Ob am Fahrkartenautomat oder am Schalter: Wer einen Einzelfahrschein für den Tiroler Nahverkehr kauft, muss seine Fahrt innerhalb von zwei Stunden antreten.
© Thomas Böhm

Im Tiroler Nahverkehr sind Zugtickets nur zwei Stunden lang nach Erwerb gültig. Wer im Vorhinein Rückfahrscheine kauft, muss also gut im Planen sein.

Von Jasmine Hrdina

Kufstein, Innsbruck –Pünktlichkeit ist eine Tugend. Eine, in der nicht jeder brilliert. Das ist vor allem dann unangenehm, wenn man den Zug oder Bus versäumt. Noch mehr, wenn dadurch das Ticket verfällt. Nervöse Blicke auf die Uhr begleiteten deswegen eine Kufsteinerin unlängst bei ihrem Ausflug nach Brixlegg. Denn wann sie diesen beenden und wieder zurückfahren musste, bestimmte nicht ihre innere Uhr, sondern ihr Fahrschein.

Damit sie sich nicht stressen musste, löste Eva Steger bereits am Schalter des Kufsteiner Bahnhofs ein Rückfahrticket. Der Mitarbeiter dort fragte sie, wann sie denn ihre Rückreise antreten wolle. „Was geht das die ÖBB an, wie lange ich bleiben will? Das kann ich ja jetzt noch nicht sagen“, wunderte sich die Öffi-Nutzerin. Und noch mehr darüber, dass der ihr ausgehändigte Schein dann eine konkrete Uhrzeit mit dem Hinweis „Ticket gültig bei Fahrtantritt innerhalb von zwei Stunden“ aufwies. Damit war dem Ausflug ein zeitliches Limit gesetzt, die Kufsteinerin verärgert. „Ich musste dann aber schnell zum Zug und konnte nicht mehr nachfragen“, erklärt Steger.

Dass die Geltungsdauer für Einzeltickets im Tiroler Nahverkehr zeitlich begrenzt ist, sei „üblich und aus betrieblichen Gründen notwendig“, heißt es vom Verkehrsverbund Tirol (VVT) auf Nachfrage der TT. Die Tarifhoheit liege in Tirol nämlich auch auf der Schiene bei den Verkehrsbetrieben, lassen die ÖBB wissen. „Es ist international gelebte Praxis, Einzeltickets im Nahverkehr mit einer zweistündigen Gültigkeitsdauer zu versehen“, teilt ein VVT-Sprecher mit. Und weiter: „Die 2-Stunden-Regelung gilt prinzipiell schon seit Jahren. Erst durch die Möglichkeit, Einzeltickets im Vorverkauf zu erwerben, wurde sie für den Fahrgast so richtig wahrnehmbar.“

Ausnahme sei der Stadtverkehr der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, wo Einzelfahrscheine auch zu einem späteren Zeitpunkt an Bord gestempelt werden können.

Sollte ein Kunde nicht vorausplanen können, wann seine Rückreise stattfinden wird, so stehe es ihm frei, kurzfristig am Schalter oder Automaten ein Ticket zu lösen, lautet die Empfehlung des VVT.

„Kundenfreundlichkeit und Flexibilität sehen anders aus“, meint Steger dazu. „Außerdem sind die Automaten meist so dreckig, da ekelt es mich.“

Anders sieht die Situation übrigens bei Verwendung einer Vorteilscard der ÖBB aus: Hier ist die Gültigkeit der Tickets im Nahverkehr auf denselben Werktag beschränkt.

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