Tirol

Dornauer-Solo geht Tiroler SP-Spitzen jetzt zu weit

Der Vergleich macht Teile der Tiroler SPÖ-Spitze sicher: Das Konterfei des Parteivorsitzenden Dornauer hätte es hier nicht gebraucht.F
© Böhm, Fellner

Der Vergleich macht Teile der Tiroler SPÖ-Spitze sicher: Das Konterfei des Parteivorsitzenden Dornauer hätte es hier nicht gebraucht.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck –„Ich fordere, dass diese Beklebung unverzüglich wieder entfernt wird.“ Selma Yildirim ist nicht nur die aktuelle Spitzenkandidatin der Tiroler SPÖ für die Nationalratswahl und langjährige rote Frauenvorsitzende, sondern auch Stellvertreterin von Landesparteichef Georg Dornauer. Wie berichtet, ließ Dornauer zusammen mit Landesgeschäftsführer Lukas Matt am Dienstag das übergroße Parteischild an der Außenfassade der SP-Zentrale in der Innsbrucker Salurner Straße überkleben. Das hätte noch keinen Roten gestört – dass Dornauer sein eigenes Konterfei aber anstelle des langjährigen SP-Tirol-Symbols – eine rote Rose – kleben ließ, stößt vielen sauer auf. „Das hat die Partei und die Basis empfindlich getroffen“, sagt Yildirim. Die Empörung sei groß. Zumal es auch keinen Vorstandsbeschluss dazu gebe. Bereits gestern hatte Dornauers Amtsvorgängerin LA Elisabeth Blanik harte Kritik an dieser Vorgehensweise geäußert.

Yildirim blieb mit ihrer Kritik gestern nicht alleine. Auch weiteren SPÖ-Spitzen reicht es. „Ich bin es leid, diverse Aktionen des Parteivorsitzenden kommentieren zu müssen“, sagte LA und ÖGB-Chef Phili­p Wohlgemuth. Das Schild habe zwar erneuert werden müssen, ein sozialdemokratisches Symbol wie etwa die rote Nelke „hätte mir viel besser als ein Konterfei gefallen – die Partei sind wir alle“. Dornauers zweiter Stellvertreter und FSG-Gewerkschafter Stepha­n Bertel hätte diese Art der plakativen Erneuerung „nicht gemacht“. Innsbrucks SP-Stadtparteiobmann Benjamin Plach hielt gestern fest, dass „die SPÖ Tirol nicht nur aus dem Vorsitzenden besteht“ – vielmehr sollten in den kommenden Wochen des Nationalratswahlkampfes die Inhalte in den Mittelpunkt gerückt werden. Dem schließt sich auch die Innsbrucker SP-Stadträtin Elisabeth Mayr an: „Es ist nicht nur Dornauer, der die Tiroler SPÖ verkörpert – wir sind eine Partei der vielen.“ Und in einem sind sich alle einig: Parteiintern habe man jetzt Gesprächsbedarf.

Den ortet Dornauer freilich nicht. Die Aktion sei „nur temporär und schon gar nicht das neue Logo der SPÖ“. Jedoch gelte es, ihn, den neuen Vorsitzenden, bekannt zu machen. Die verschwundene Rose sei ein SP-Symbol aus der Ära Herbert Procks und schon lange nicht mehr in Gebrauch.

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen