Explosion auf russischem Raketen-Testgelände - Zwei Tote

Bei einer Explosion auf einem Militärgelände im Norden Russlands sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere seien bei dem Vorfall am Donnerstag verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. In anderen Berichten war von mindestens 15 Verletzten die Rede. Bei den Verletzten soll es sich um Mitarbeiter des Militärs handeln.

In der Nähe der Hafenstadt Sewerodwinsk nahe Archangelsk befindet sich ein Gelände, auf dem Raketen für Atom-U-Boote getestet werden. Zu dem Unglück kam es dem Verteidigungsministerium zufolge beim Test eines Raketentriebwerks. Sewerodwinsk mit gut 180.000 Einwohnern liegt am Weißen Meer rund 1.300 Kilometer nördlich von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt.

Das Ministerium betonte, dass keine Schadstoffe ausgetreten seien. „Die Strahlenwerte sind normal“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung. Die Stadtverwaltung maß jedoch kurzzeitig erhöhte radioaktive Strahlung. Die Messwerte hätten sich aber bereits am Mittag wieder normalisiert, hieß es.

In Russland war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu schweren Unfällen und Bränden bei Arbeiten an Atom-U-Booten gekommen. Im Dezember 2015 stürzte in einem Dorf in der Nähe von Sewerodwinsk eine Rakete bei einem Testflug in ein Wohngebiet. Im selben Jahr brach in der Werft der Hafenstadt ein Feuer bei Schweißarbeitern auf einem russischen Atom-U-Boot aus. Umweltschützer warnten damals, dass der Brand ein „Alarmsignal“ sei, und forderten eine Abkehr von der Atomkraft.