Europa League

Nächste Austria-Pleite: 1:2 zu Hause gegen Apollon Limassol

Dominik Prokop und die Austria konnten sich nicht durchsetzten.
© APA/Hans Punz

Nach der dritten Pflichtspielniederlage en suite braucht die Austria damit im Rückspiel kommende Woche auf Zypern mindestens zwei Tore, um noch ins Play-off einzuziehen. Im

Wien – Die Austria hat am Donnerstagabend bei ihrem Fußball-Europacup-Comeback in Wien-Favoriten eine bittere 1:2-(1:1)-Niederlage gegen Apollon Limassol kassiert. Florian Klein (41.) traf zwar per Handselfer zum zwischenzeitlichen 1:1, doch Tore von Sasa Markovic (14./Handselfer) und Serge Gakpe (49.) sicherten den Gästen den wichtigen Auswärtserfolg im Hinspiel der dritten Europa-League-Quali-Runde.

Nach der dritten Pflichtspielniederlage en suite braucht die Austria damit im Rückspiel am kommenden Donnerstagabend auf Zypern mindestens zwei Tore, um noch ins Play-off einzuziehen. Im Kampf um die Gruppenphase bekommt es der Sieger dieses Duells wohl mit dem niederländischen Vizemeister PSV Eindhoven zu tun. Dieser gewann das Hinspiel beim Sturm-Graz-Bezwinger Haugesund in Norwegen 1:0.

Die Austria, die mit dem 1:3 beim Aufsteiger WSG Tirol und dem 0:3 zuletzt im Heimspiel gegen den LASK einen kapitalen Fehlstart in der Liga hingelegt hat, hätte eigentlich schon in der fünften Minute in Führung gehen müssen. Doch nach Pass von Bright Edomwonyi schoss Austria-Kapitän Alexander Grünwald zu zentral, wodurch Tormann Joel Mall per Fußabwehr das 1:0 verhindern konnte.

Auf der Gegenseite bekam dann Verteidiger Maudo Jarjue im Strafraum den Ball an den Arm (13.). Der italienische Schiedsrichter Massimiliano Irrati zeigte sofort auf den Punkt und dem Austria-Legionär aus Guinea-Bissau die Gelbe Karte. Markovic behielt die Nerven und verwandelte vor 8165 Zuschauern den Elfer sicher.

Hoffnung schnell erstickt

Zehn Minuten später hatte Grünwald nach einer Flanke von Dominik Prokop die nächste tolle Chance, doch sein Volleykracher schlug neben der Stange ein (24.) – ebenso wie ein Schuss von Prokop selbst (33.). Nachdem Michael Madl nach einem Zweikampf mit Chambos Kyriakou wohl zurecht Elfer reklamiert hatte (35.), wurde dieser dann fünf Minuten später verhängt, nachdem Edomwonyi mit seinem Schuss den Arm von Diego Aguirre getroffen hatte. Klein bezwang Mall, der die Ecke erriet, hauchdünn mit einem haargenauen Flachschuss ins linke Eck.

In der Pause keimte deshalb bereits Hoffnung, dass die Austria das Match drehen könnte. Doch diese wurde schnell erstickt, weil die Elf von Christian Ilzer wieder einmal defensive Unzulänglichkeiten offenbarte: Nach einem Ballverlust im Angriff waren die Gäste mit nur zwei Pässen im Austria-Strafraum – und Gakpe lupfte das Leder über den herauseilenden Schlussmann Ivan Lucic via Lattenunterkante ins Tor.

Dieser zweite Treffer zeigte sichtlich Wirkung, die Austria agierte danach praktisch planlos. Am Ende hatte sie sogar Glück, dass die Heimniederlage nicht noch höher ausfiel. So entschärfte Lucic einen Volleyschuss von Joao Pedro per Fußreflex-Abwehr (72.). Die Austria, die somit weiter auf den ersten Europacup-Heimsieg seit dem 2:1 am 18. August 2016 gegen Rosenborg Trondheim wartet, muss sich gewaltig steigern, um das Ruder in einer Woche noch herumzureißen.

Zudem muss sie um den Einsatz von Thomas Ebner bangen, der sich eine knappe Viertelstunde vor Schluss ohne Fremdeinwirkung eine Knöchelverletzung zuzog. Abwehrchef Michael Madl fehlt dagegen nach seiner Gelb-Roten Karte in der Nachspielzeit fix im Rückspiel. Die Austria-Fans quittierten den schwachen Auftritt ihrer Mannschaft mit einem Pfeifkonzert.

Meinungen

Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Wiederum eine bittere Niederlage für uns, die wir uns aufgrund der zweiten Hälfte selbst zuschreiben müssen. Das zweite Gegentor nach der Pause hat uns verunsichert. In dieser Art und Weise darf das nie passieren. Die erste Halbzeit war wirklich in Ordnung, das frühe Gegentor (nach der Pause, Anm.) hat uns dann wieder zurückgeworfen. Wir haben es den Zyprioten da viel zu einfach gemacht. Wir müssen jetzt weitermachen, uns Schritt für Schritt verbessern, in der Defensive stabiler werden und die Bälle schneller nach vorne spielen. (...) Wir brauchen schleunigst einen Sieg.“

Alexander Grünwald (Austria-Kapitän): „Wenn man verliert, ist es schwer, viel Positives zu finden. Nach vorne hin war es, denke ich, schon eine Steigerung. Aber wir waren über das gesamte Spiel nicht so kompakt. Wir stehen wieder mit leeren Händen da, aber es gibt noch ein Retourspiel. Ich glaube, dass im Rückspiel noch was möglich ist. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich in die Spur finden.“

Dominik Prokop (Austria-Spieler): „Wenn man drei Spiele hintereinander verliert, dann verstehe ich die Pfiffe (der Fans, Anm.) schon. Ich denke, es war heute ein Spiel auf Augenhöhe, das durch Kleinigkeiten entschieden wurde. Das erste Gegentor war ein Elfer, das zweite ein Konter. Nichtsdestotrotz, wieso sollten wir es im Rückspiel nicht drehen können?“

Sofronis Avgousti (Apollon-Trainer): „Das Wichtigste war, dass wir viel Ballbesitz hatten. Wir haben unser Spiel spielen können. Dort wo wir Lücken gefunden haben, konnten wir unser Spiel aufziehen. Die Mannschaft hat insgesamt einen tollen Rhythmus gefunden. Wir waren in der Lage, den durchzuhalten. Es gab in der zweiten Halbzeit viele Chancen. Der Torhüter der Austria hat aber gute Arbeit geleistet.“ (APA)

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