Falsche Identität? Anhörungsverfahren gegen HSV-Profi Jatta eröffnet
Im Rahmen der Anhörung solle Hinweisen auf angebliche Falschangaben Jattas bei seiner Einreise nach Deutschland nachgegangen werden.
Hamburg – Im Fall des angeblich unter falscher Identität spielenden Fußballprofis Bakéry Jatta hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte ein Anhörungsverfahren eröffnet. Ein Schreiben mit Fragen des Amtes an den Offensivspieler des Zweitligisten Hamburger SV sei am Donnerstag verschickt worden, sagte eine Sprecherin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Im Rahmen der Anhörung solle Hinweisen auf angebliche Falschangaben Jattas bei seiner Einreise nach Deutschland nachgegangen werden, über die die „Sport Bild“ berichtet hatte. Demnach könnte der HSV-Offensivspieler einen anderen Namen haben und älter sein.
Jatta war 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Gambia nach Deutschland gekommen und hatte zunächst in Bremen eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Seit 2016 spielt er beim HSV, wo er bis 2024 unter Vertrag steht.
Der Verein kündigte am Donnerstag an, den Spieler zu unterstützen. „Wir stehen voll hinter Bakéry und werden ihn auch weiterhin voll umfänglich im Trainings- und Spielbetrieb einplanen, zumal er ein wertvoller Spieler und voll integrierter, geschätzter Teamkollege ist“, erklärte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
Nach Angaben des Bezirksamtes hat Jatta jetzt zwei Wochen Zeit, um Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Es stehe ihm frei, dies auch in schriftlicher Form zu tun, sagte eine Sprecherin. Sollte sich der Verdacht auf Falschangaben bestätigen, droht dem Fußballprofi die Rücknahme der Aufenthaltsgenehmigung und letztlich auch die Abschiebung in sein Heimatland. (dpa)