Arbeitsmarkt

Handeln statt jammern: Gewerkschaft PRO-GE kritisiert Gemüsebauern

Die Entlohnung von Erntehelfern gerät erneut in den Fokus.
© Julia Hammerle

Die Gewerkschaft PRO-GE kritisiert erneut die heimischen Gemüsebauern. Erntehelfer müssten von ihrem „an sich schon mickrigen Lohn“ auch noch Kost und Logis bezahlen.

Innsbruck — Vor kurzem berichtet die TT über einen Thaurer Gemüsebauern, der darauf hinwies, dass er trotz adäquater Bezahlung - die Rede war von 1100 Euro netto - kaum Erntehelfer finde. Nicht gerechtfertigt findet dies Bernhard Höfler, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft PRO-GE. Erntehelfern blieben laut Höfler im Schnitt 700 bis 750 Euro monatlich, denn die Erntehelfer müssten von den angesprochenen 1100 Euro netto noch Kost und Logis bezahlen. „Die Gemüsebauern müssen handeln statt jammern", betont Höfler in einer Aussendung am Donnerstag.

Für diesen „mickrigen Lohn sollen Erntehelfer unter „schier unmenschlichen Bedingungen, bei sengender Hitze auch auf den Feldern schuften, kritisiert Höfler. Es brauche in Wahrheit grundlegende Verbesserungen. Wichtig sei aber auch, dass der Preisdruck der Supermärkte nicht eins zu eins an die Bauern weitergegeben werde. Regionalität müsse uns auch etwas wert sein.

„Wenn wir Regionalität in unseren Supermarkt-Regalen wollen, müssen wir gemeinsam Spielregeln ausarbeiten, von denen alle profitieren und nicht einer allein auf Kosten der anderen", fordert Höfler. Bereits in der Vergangenheit habe er gemeinsam mit Gemüsebauern Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet. „Die warten allerdings noch auf die Umsetzung", so Höfler weiter. Die Verbesserungsvorschläge würden von besserer Bezahlung über Deutschunterricht und Freizeitmöglichkeiten bis hin zu Unterstützung bei der sozialen Integration für die meist aus sogenannten Drittstaaten stammenden Erntehelfer. (TT.com)

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