Überfall in Innsbruck: Verdächtiger nach zehn Minuten gefasst
Der 22-Jährige kam auf der Flucht nur 300 Meter weit. Der Täter hat den Überfall bereits gestanden.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck – 22 Jahre alt, österreichisch-serbischer Doppelstaatsbürger: So lautet der Steckbrief jenes Verdächtigen, der am Freitagvormittag ein Innsbrucker Lebensmittelgeschäft überfallen haben soll. Ein Blitzüberfall mit einem fast ebenso schnellen Ende: Der mutmaßliche Räuber kam nur etwa 300 Meter weit, ehe er im Fahndungsnetz der Polizei zappelte.
Schauplatz des schweren Raubdelikts war gegen 9.20 Uhr ein Supermarkt in der Innstraße im Stadtteil St. Nikolaus. Obwohl sich mehrere Kunden im Geschäft befanden, zog ein völlig „unmaskierter Mann vermutlich eine Faustfeuerwaffe und bedrohte eine Mitarbeiterin“, schildert Stefan Eder von der Polizei-Pressestelle den Ablauf des Überfalls. Der Täter zwang die Frau, ihm den Inhalt der Kassa zu überlassen. „Dann ergriff er zu Fuß die Flucht“, sagt Eder.
Das blieb allerdings nicht unbemerkt: Mehrere Zeugen beobachteten den Mann, „von einem erhielten wir rasch einen sehr guten Hinweis zur Fluchtrichtung“, so der Polizei-Sprecher weiter. Damit war die Jagd auf den zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Räuber endgültig eröffnet – 32 Streifen beteiligten sich an der Großfahndung. Und die führte bereits zehn Minuten nach dem Überfall zur Festnahme des Verdächtigen. Und zwar im Bereich des Emile-Béthouart-Stegs gut 300 Meter vom Supermarkt entfernt. Der 22-Jährige wurde ins Landeskriminalamt gebracht und dort von den Ermittlern einvernommen.
Dass es sich um den „Richtigen“ handelt, bestätigten bald Zeugen, die den Verdächtigen identifizieren konnten. Am Nachmittag „hat der Beschuldigte im Zuge der Einvernahme ein Geständnis abgelegt“, bestätigt Eder. Damit war der Fall noch nicht erledigt. Die Ermittler prüften auch, ob der Austro-Serbe für weitere Straftaten verantwortlich ist. Auch die Innsbrucker Berufsfeuerwehr kam mit ihren Tauchern zum Einsatz: Die Männer suchten im Inn die Tatwaffe. Vorerst allerdings ohne Erfolg. Daher könne noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, um welche Waffe es sich handle, meint Eder. Ebenso unklar war zunächst, wie viel Geld der Beschuldigte tatsächlich erbeutet haben soll.
Die Mitarbeiter und Kunden des Supermarktes erlitten teils einen Schock, überstanden den Überfall aber unverletzt.