Houthi-Rebellen im Jemen lassen 290 Gefangene frei
Die Houthi-Rebellen haben als Teil einer Vereinbarung mit der international anerkannten Regierung des Jemen 290 Gefangene freigelassen. Das teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) am Montag mit. Die Houthis kündigten die Freilassung von insgesamt 350 Gefangenen an. Der Schritt werde unter Aufsicht des ICRC und der Vereinten Nationen vollzogen.
Die Houthi-Rebellen und die Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatten sich im Dezember auf den Austausch von rund 16.000 Gefangenen verständigt. Auch eine Waffenruhe für die wichtige Hafenstadt Hudaida am Roten Meer war Teil der von den Vereinten Nationen vermittelten Gespräche.
Der UN-Jemenbeauftragte Martin Griffiths zeigte sich hoffnungsvoll, dass alle Gefangenen wie vereinbart ausgetauscht würden. Die Gefangenen und ihre Familien hätten sehr gelitten.
Unter den Freigelassenen waren laut ICRC auch 42 Überlebende eines Angriffs auf ein als Gefängnis genutztes Gebäude in Dhamar im Südwesten des Jemen. Bei dem Luftangriff Anfang September wurden laut ICRC 134 Menschen getötet. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Houthis kämpft, hatte die Verantwortung von sich gewiesen und erklärt, es habe eine militärische Einrichtung ins Visier genommen.
Die Houthi-Rebellen hatten am Sonntag Aufnahmen veröffentlicht, die saudische Gefangene nach einer großen Offensive im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien zeigen sollen. Dabei seien mehr als 2.000 Kämpfer des saudischen Bündnisses gefangen genommen und rund 500 weitere Kämpfer getötet oder verletzt worden, sagte Houthi-Militärsprecher Jahia Sari.