Insolvenz

Modekette „JONES“ insolvent, drei Filialen in Tirol betroffen

Symbolfoto.
© Erwin Wodicka

Von der Insolvenz sind 168 Dienstnehmer und 190 Gläubiger betroffen. Die Insolvenz wurde durch sinkende Margen im Textilhandel und die starke Konkurrenz im Online-Handel verursacht.

Wien, Innsbruck – Das Handelsgericht Wien hat am Montagmittag über das Vermögen der Rose GmbH das beantrage Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Gesellschaft betreibt das Damen-Modelabel Jones und die gleichnamigen Filialen. Das insolvente Familienunternehmen mit Sitz in Wien betreibt in Österreich 35 Filialen und blickt auf eine 60jährige Tradition zurück, so Stephan Mazal vom Österreichischen Verband Creditreform in einer Aussendung am Montag. Zur Insolvenzverwalterin wurde die Wiener Rechtsanwältin Beate Holper bestellt

In Tirol sind die Filialen in den Einkaufszentren Rathausgalerien Innsbruck und Stadtgalerien Schwaz, sowie das Geschäft in Lienz, Rosengasse 10, betroffen. Die Insolvenz wurde laut Creditreform durch sinkende Margen im Textilhandel und die starke Konkurrenz im Online-Handel verursacht. Von der Insolvenz sind 168 Dienstnehmer und 190 Gläubiger betroffen.

Die Jones Stores in Kufstein und in Wörgl werden von selbständigen Partner betrieben und sind nicht insolvent.

Filial-Schließungen noch offen

Aktuell betragen die Gesamtverbindlichkeiten der Rose GmbH rund 7,5 Mio. Euro, schreibt das Unternehmen im Insolvenzantrag. Davon entfallen auf Dienstnehmer inklusive Lohnabgaben rund 465.000 Euro. Weitere 350.000 Euro entfallen auf die Bestandgeber einschließlich der insolvenzbedingt ebenfalls nicht mehr entrichteten Septembermieten. Die Lieferantenverbindlichkeiten belaufen sich auf etwa 2,1 Mio. Euro. Die Bankverbindlichkeiten betragen rund 3,9 Mio. Euro. Demgegenüber stehen laut Creditreform rund 3,3 Millionen Euro Aktiva.

Das Wiener Modeunternehmen geht davon aus, dass die Erfüllung des Sanierungsplanes durch die Fortsetzung des Sanierungskurses möglich ist. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens soll das Filialnetz weiter gestrafft werden. Auch Beteiligungsgespräche mit potenziellen Investoren sind geplant, um die Eigenkapitalbasis zu stärken.

Mithilfe der gerichtlichen Sanierung soll das Filialnetz und die Arbeitsplätze größtenteils erhalten bleiben. Mit der Schließung einzelner defizitärer Filialen ist jedoch zu rechnen.

Jones-Gutscheine der Rose-Gesellschaft verlieren im Rahmen der Insolvenz ihre Gültigkeit, nicht aber die Gutscheine von Franchise-Filialen. (TT.com, APA)

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