Kunst

Schimpansen im Unterhaus: Hohe Gebote für Banksy-Gemälde erwartet

Banksy macht vor allem mit sozialkritischen Werken auf sich aufmerksam. In London eröffnete er vor kurzem ein Geschäft. Gekauft werden kann jedoch nur online - und die Erlöse gehen an die Flüchtlingshilfe.
© APA/AFP/Tolga Akmen/TOLGA AKMEN

Ein Werk von Banksy wird versteigert. Auch aufgrund der Brexit-Debatte hat es eine besondere Relevanz. Die Identität des Künstlers ist nach wie vor offen.

London – Gebote von bis zu zwei Millionen Pfund (2,25 Mio. Euro) sind zur Versteigerung des größten bekannten Banksy-Gemäldes am Donnerstag erwartet worden. Das Werk mit dem Titel „Devolved Parliament“ („Dezentralisiertes Parlament“) zeigt das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen. Es kommt nun im Londoner Auktionshaus Sotheby‘s unter den Hammer.

„Unabhängig davon, auf welcher Seite man in der Brexit-Debatte steht, gibt es keinen Zweifel, dass dieses Werk heute relevanter ist als jemals zuvor“, erklärte Sotheby‘s. Banksy habe die „kompliziertesten politischen Situationen der Gesellschaft“ in nur einem einzigen Bild destilliert, schwärmte Alex Branczik, der bei Sotheby‘s für zeitgenössische europäische Kunst verantwortlich ist.

Das monumentale Gemälde, das mehr als vier Meter lang und zweieinhalb Meter hoch ist, wurde vor rund zehn Jahren geschaffen und war erstmals 2009 in einer Ausstellung in Bristol zu sehen. Damals hieß es noch „Question Time“ („Fragestunde“). Der Künstler arbeitete es später um. Unter anderem ließ er die Lampen an der Decke verlöschen. Die Banane, die ein Affe im Vordergrund in der Hand hält, zeigt nun nach unten statt nach oben. Kurz vor dem ursprünglich geplanten Brexit-Datum am 29. März war es erneut in einer Ausstellung in Bristol zu sehen.

Banksys Identität gibt bis heute Rätsel auf. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er-Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven. (APA, dpa)

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