Bezirk Landeck

Julia ist Westösterreichs erste Operatorin für Verkehr

In der Tunnelwarte in St. Jakob ist Julia Jammer als erste und bislang einzige Frau als so genannter Operator im Einsatz. Chef Dieter Steinkellner ist von ihren Multitasking-Fähigkeiten begeistert.
© Zangerl

Julia Jammer kippt eine Männerdomäne: Das „Multitasking-Talent“ aus Prutz ist bisher als einzige Frau in der Tunnelwarte St. Jakob beschäftigt.

Von Toni Zangerl

St. Anton am Arlberg, Prutz — Die Prutzerin Julia Jammer hat ihren Traumberuf als Operator gefunden. „Die Aufgabe eines Operators ist die Steuerung und Überwachung des gesamten Verkehrs“, sagt Jammer. Der Arbeitsplatz der 21-Jährigen gleicht einem überdimensionalen Cockpit — vollgepflastert mit mehr als 100 Bildschirmen, Monitoren und Computern. In der Tunnelwarte St. Jakob ist sie — gemeinsam mit 13 männlichen Operatoren — seit August dafür verwantwortlich, dass in der modersten Verkehrsmanagement-Zentrale Tirols die Verkehrsströme auf dem Streckennetz der Asfinag rund um die Uhr lückenlos überwacht werden. Jammer ist ausgebildete Elektrikerin und hat sich dabei während ihrer Ausbildung dazu bei Elektro Huber in Landeck ein umfangreiches Wissen und das nötige Gespür für Elektrik und Elektronik angeeignet.

„Die spezielle Ausbildung zum Operator bekam sie dann von uns in St. Jakob. Und als bisher einzige Frau hier im Bereich Westösterreich macht sie ihre Sache hervorragend“, bestätigt ihr Chef Christian Steinkellner.

Er hat als Regionalleiter des Verkehrsmanagements 14 Operatoren in St. Jakob im Einsatz. Sie überwachen im Schichtdienst jeweils im Acht-Stunden-Rhythmus rund um die Uhr das Geschehen auf den Autobahnen und Schnellstraßen in Vorarlberg und Tirol. „Wir sind jeweils drei Mann bzw. mit Julia eine Frau. Die Arbeit ist sehr interessant, aber auch sehr verantwortungsvoll“, sagt Jammer im TT-Gespräch. „Wir sind ein Team, das perfekt funktioniert. Ich bin von Beginn an voll akzeptiert und sehr nett aufgenommen worden“, schwärmt sie.

Im Minutentakt läutet entweder das Telefon oder es gilt, per Mausklick Maßnahmen auf den Straßen zu setzen. Die modernste Sicherheitstechnik in den 25 Tunnels und Galerien und auf den Freistrecken hilft bei der lückenlosen Überwachung. „Wie gut es funktioniert, zeigte sich kürzlich beim Brand eines Autos im Arlberg-Tunnel“, sagt Pressesprecher Alexander Holz­edl. „Dank neuer Sicherheitseinrichtung konnte prompt reagiert werden. 50 Personen wurden rasch gesichert und 120 Einsatzkräfte waren im Einsatz.“ Und dabei räumt Holzedl mit einem Gerücht in Sachen Radarkontrollen auf: „Geschwindigkeitskontrollen sind, entgegen vielen Vermutungen, nicht unsere Aufgabe. Wir sind für die Beobachtung und Lenkung des Verkehrs zuständig. Alles andere ist Sache der Polizei.“

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