Innsbruck

Innsbrucker Flughafenpiste soll 2021 generalsaniert werden

Die gesamte zwei Kilometer lange Piste des Flughafens Innsbruck muss generalsaniert werden.
© Thomas Boehm / TT

Die Asphaltdecke muss auf der gesamten Länge ab- und neu aufgetragen werden. Der Beschluss im Innsbrucker Gemeinderat verzögert sich.

Innsbruck –Ein umfangreicher Punkt mit Projektbeschlüssen zu Pistensanierung und Terminal-Neubau am Innsbrucker Flughafen wurde kurzfristig von der Tagesordnung der gestrigen Gemeinderatssitzung genommen. Hintergrund sei nicht die „aus Sicherheitsgründen dringend erforderliche“ Generalsanierung der Piste, hieß es dazu aus dem Bürgermeisterbüro, sondern der geplante Aus- und Umbau des Terminals. Hier gebe es seitens des grünen Klubs „die Bitte, sich das noch näher anzuschauen“, weitere Gesprächstermine mit der Flughafenführung seien vereinbart worden. Eventuell könnten die beiden Punkte getrennt zur Beschlussfassung gelangen.

Anfang der Woche bei der Bürgerversammlung in Kranebitten haben Flughafen-Prokurist Patrick Dierich und Alexander Strasshofer (Bereich Technik & Bau) jedenfalls bereits näher über die große Sanierung der in die Jahre gekommenen Piste informiert. Zwar sei die über 50 Jahre alte Betondecke unter dem Asphaltbelag noch „gut in Schuss“, im Asphalt selbst würden aber immer wieder Risse auftreten. Über die Jahrzehnte habe man drei Asphaltschichten aufgetragen, die oberste ist nun 20 Jahre alt. Auch der Haftverbund zwischen den Schichten sei nicht mehr ausreichend. Daher müssen Asphalt in einer Dicke von 14 cm ab- und zwei neue Schichten aufgetragen werden – auf der gesamten zwei Kilometer langen Piste. Diese werde weder größer noch breiter, nur die zwei „Umkehrplatten“ im Osten und Westen würden eine „neue Geometrie“ erhalten.

Noch sei nichts beschlossen, betonte Dierich, das gelte auch für den möglichen Zeitplan. Vorgesehen sind zwei Bauphasen: Vorarbeiten für die Asphaltierung – in Nachtarbeit – sind aus jetziger Sicht für März bis Mai 2021 avisiert. Die eigentlichen Asphalt­arbeiten – samt vierwöchiger Pisten-Totalsperre – könnten Mitte September bis Mitte Oktober 2021 im Zwei-Schicht-Betrieb (6 bis 22 Uhr) stattfinden. Nachts werde also nicht gefräst und geschremmt, stellte Dierich klar.

Erst nach der Pistensanierung kann dann der geplante Terminal-Neubau (zentraler Bereich samt Ankunftshalle) angegangen werden. Man hoffe, noch heuer mit dem Architektenwettbewerb starten zu können, so Dierich. Frühestmöglicher Baubeginn wäre Mai 2023, die Bauzeit beträgt ca. drei Jahre (neben dem laufenden Betrieb).

Hildegard Auer von der „Initiative Lebensraum Kranebitten“ lobte das gute Gesprächsklima mit dem Flughafen, Fluglärm bleibe aber ein großes Thema. Manfred Roner von der „Anrainerschutzgemeinschaft Innsbruck Airport“ fand dann sehr kritische Worte: „Dass sich an der Piste nichts ändert, hat es auch 2008/09 geheißen.“ Damals sei es aber zu einer Pistenvorfeldvergrößerung gekommen. Die Konsequenz: Seither gebe es zwar weniger Flugbewegungen, aber die Zahl der Passagiere sei auf zuletzt weit über eine Mio. „explodiert“. Die Flugzeuge würden also immer größer bzw. schwerer, mit entsprechender Lärmentwicklung. Roners Appell an die anwesende Stadtführung (der Flughafen befindet sich ja in Eigentum von Stadt und Land): Vor allem die Winter-Charterflüge seien einzubremsen. Zugleich gelte es, den „allgemeinen Flugverkehr“ – Stichwort Sport- und Privatflugzeuge – im Auge zu behalten, die Gesamtbelastung sei enorm. (md)

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