Ecuadors Präsident zieht Treibstoff-Dekret zurück

Ecuadors Präsident Lenin Moreno zieht angesichts heftiger Proteste ein umstrittenes Dekret zur Streichung staatlicher Kraftstoff-Subventionen zurück. Im Gegenzug verkündete die Dachorganisation der Indigenen am Sonntag ein Ende der Proteste. Beide Seiten waren zuvor zu Gesprächen zur Beilegung der sozialen Unruhen zusammengekommen.

Zuvor forderten die Vertreter der Indigenen (Conaie) eine Entlassung des Verteidigungsministers und der Innenministerin. Dies wäre angesichts der „exzessiven Gewalt“ von Sicherheitskräften gegen Demonstranten eine „Geste des sozialen Friedens“.

Die Indigenen-Organisation steht an der Spitze der Proteste, die das südamerikanische Land seit Anfang Oktober erschüttern. Bei den sozialen Unruhen sind bisher sieben Menschen getötet und mehr als 1.300 Menschen verletzt worden. In dem Konflikt vermitteln inzwischen die Vereinten Nationen und die katholische Kirche.

Die Unruhen hatten sich an stark gestiegenen Treibstoffpreisen entzündet. Die Demonstranten geben Moreno die Schuld für den Anstieg der Treibstoffpreise, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgeschlossen hatte. Ecuador sicherte sich damit milliardenschwere IWF-Kredite. Im Gegenzug wurde Morenos Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff abzuschaffen.

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