Großbritannien

Mehr als 200 Kinder missbraucht: Pädophiler wohl in Zelle erstochen

(Symbolbild)
© pixabay

Einer der berüchtigsten Pädophilen Großbritanniens wird tot in seiner Gefängniszelle gefunden – Medien sprechen von Mord. Der 33-Jährige hatte zuvor jahrelang in Malaysia Kinder missbraucht und Fotos und Videos seiner Taten im Internet verbreitet.

London – Ein verurteilter Pädophiler ist tot in seiner Zelle in einem Gefängnis in Nordengland aufgefunden worden. Wie die Behörden mitteilten, starb der 33-jährige Brite am Vortag in Haft. Nach einem Bericht der Zeitung The Sun soll der Mann mit einem selbstgebastelten Messer erstochen worden sein. Ein Sprecher des Gefängnisses machte keine Angaben zur Todesursache und verwies auf die laufenden Polizeiermittlungen. Ein Mithäftling wurde nach Angaben der Daily Mail nach dem Todesfall in Isolationshaft gebracht.

Der nun tot aufgefundene Brite war 2016 wegen sexueller Übergriffe und Vergewaltigung von Kindern in 71 Fällen von einem Londoner Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte seinen Opfern in einem armen Stadtteil von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur aufgelauert, als er dort von 2006 bis 2014 Freiwilligenarbeit leistete. Als Mitglied einer baptistischen Kirche nutzte er die Religion, um sich den Kindern einer christlichen Gemeinde zu nähern. Sie unterrichtete der junge Mann in Englisch und Geografie.

Insgesamt soll er sich an mehr als 200 Kindern und Babys im Alter zwischen sechs Monaten und zwölf Jahren vergangen haben. Die Übergriffe filmte und fotografierte er und machte sie für andere Pädophile weltweit zugänglich. Der 33-Jährige schrieb laut The Sun sogar ein Buch für westliche Vergewaltiger in Asien.

Als der Mann an Weihnachten 2014 für die Feiertage zurück nach Großbritannien reiste, nahm ihn die britische Polizei fest. Zuvor hatten australische Ermittler Videos des 33-Jährigen bei einem anderen Pädophilen gefunden. Die Behörden fanden belastendes Material auf seinem Computer und einer Kamera, darunter 20.000 Bilder von sexuellem Missbrauch von Kindern, die er auch auf einer Pädophilen-Webseite verbreitet hatte. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann in seiner Zeit in Malaysia noch wesentlich mehr Taten begangen hat. Diese konnten ihm jedoch nicht nachgewiesen werden. (AFP)

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