IWF senkt erneut Prognose: Weltwirtschaft wächst langsamer
Als Gründe für das langsamere Wachstum nannte der Weltwährungsfonds zunehmende Handelsbarrieren und wachsende Unsicherheit in Folge geopolitischer Risiken.
Washington – Der Handelskonflikt zwischen den USA und China lastet weiter auf der Weltwirtschaft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsvorhersage für das Jahr 2019 - das vierte Mal in Folge - auf nunmehr drei Prozent, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Prognose hervorgeht. Im Juli hatte der IWF noch ein Wachstum von 3,2 Prozent vorausgesagt.
Es handelt sich dem IWF zufolge um das langsamste Wachstum der Weltwirtschaft seit der globalen Finanzkrise. Als Gründe dafür nannte der Weltwährungsfonds zunehmende Handelsbarrieren und wachsende Unsicherheit in Folge geopolitischer Risiken. Für das kommende Jahr fällt die Vorhersage zwar besser aus. Aber auch sie schraubte der IWF leicht herunter - auf jetzt 3,4 Prozent. 2018 war die Weltwirtschaft noch um 3,6 Prozent gewachsen.
Die neue Konjunkturprognose wurde im Rahmen der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington vorgestellt. Bei dem mehrtägigen Treffen beraten Zentralbanker, Finanzminister und Chefs von Großbanken aus aller Welt über die Herausforderungen für die Weltwirtschaft.
Auch für Österreich Erwartungen gesenkt
Der IWF hat auch die Prognose für das österreichische Wirtschaftswachstum für 2019 am Dienstag ein weiteres Mal leicht gesenkt, für 2020 aber gleich gelassen. 2019 rechnet der IWF mit 1,6 Prozent realem BIP-Plus, für 2020 mit 1,7 Prozent, geht aus dem neuen World Economic Outlook hervor. Im April hatte der IWF die Prognose für heuer von 2,2 auf 2,0 Prozent gesenkt.
Für 2019 decken sich die neuen IWF-Annahmen mit den jüngsten Prognosen von Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und Institut für Höhere Studien (IHS) von Anfang Oktober – für 2020 ist der IWF jedoch vergleichsweise optimistischer.
Wifo und IHS gingen jüngst für Österreich von 1,7 bzw. 1,5 Prozent realem BIP-Wachstum 2019 aus, für 2020 jedoch nur noch von einem BIP-Anstieg um 1,4 bzw. 1,3 Prozent. 2018 war Österreichs Wirtschaft – laut Revision der Statistik Austria von Ende September – um 2,4 Prozent gewachsen, der IWF nennt noch die „ältere“ Angabe von 2,7 Prozent. (APA, dpa, TT.com)