Taubenplage am Nachbarbalkon: „Niemand zuständig“
Tauben, die auf einem Nachbarbalkon einer leer stehenden Wohnung brüteten, sorgten für Ärger.
Von Michaela S. Paulmichl
Innsbruck –Nistende Tauben auf einem Nachbarbalkon machten einem Innsbrucker und seiner Frau zu schaffen: „Es wurde immer schlimmer“, sprach der Bewohner von einer Plage. Die Fläche, aber auch Fenstersimse der Wohnanlage im Stadtteil Hötting waren total verkotet, wie Fotos zeigen. Immer wieder musste er selbst Vögel aus seinem eigenen Schlafzimmer verscheuchen, die durch die im Sommer geöffneten Balkontüren ins Innere gekommen waren. Die Nachbarwohnung steht offensichtlich leer, das Ehepaar wusste deshalb nicht, an wen es sich mit seiner Beschwerde wenden sollte und meldete sich beim TT-Ombudsteam.
„Es hat sich niemand wirklich zuständig gefühlt“, beklagt der Innsbrucker. Weder die Hausverwaltung der Wohnanlage noch das Bürgerservice der Stadt Innsbruck konnten helfen. Beiden sei gemeinsam, dass sie die immer größer werdende Taubenplage zwar beklagen, aber nichts aktiv dagegen unternehmen würden, sondern den jeweils anderen in die Verantwortung nehmen. Das Aufstellen von Kunststoffraben- und -eulen in der Gegend – sie sollen die Tauben erschrecken – erwies sich als nicht wirksam. Die Balkone mit Netzen zu verhängen, erschien ihm noch als einziges Mittel, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Schließlich gelang es, über die Hausverwaltung den Eigentümer der Wohnung zu informieren, die daraufhin professionell gereinigt wurde. „In solchen Fällen muss immer versucht werden, den betreffenden Mieter oder Besitzer zu verständigen“, bekräftigt TT-Wohnexperte Klaus Lugger. Der Balkon ist von außen nicht zugänglich.
Der Nachbar fürchtet nun aber, dass die Tauben wiederkommen werden. Er hat sich schlau gemacht, was das Nistverhalten der Vögel betrifft, und dabei erfahren, dass sie ihre Brutplätze ein Leben lang behalten würden. „Es bräuchte einen Taubenschlag in der Nähe.“ Dort werden die Eier der brütenden Vögel gegen Gipsduplikate ausgetauscht, um die Vermehrung einzudämmen.