Musik

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt im Haus der Musik

Idealbesetzung: Tenor Daniel Johannsen und Pianistin Annette Seiler brillierten mit Schubert im Haus der Musik.
© Hauser

Begeisterung, Stolz, in Resignation mündende hoffnungsvolle Erwartung bis hin zu unüberwindbarem Schmerz, totaler Verzweiflung und Wut. Kein...

Begeisterung, Stolz, in Resignation mündende hoffnungsvolle Erwartung bis hin zu unüberwindbarem Schmerz, totaler Verzweiflung und Wut. Kein anderer Komponist vermochte Gefühlslagen so in Musik zu verwandeln, wie Franz Schubert in seinen Liederzyklen.

„Die schöne Müllerin", nach Gedichten von Wilhelm Müller, die ausweglose Monomanie des Müllerburschen, der seine Liebe dem Bach und nicht dem Objekt seiner Begierde anvertraut, stand Mittwochabend im Rahmen der von Franz Gratl konzipierten Konzerte der Tiroler Landesmuseen im Haus der Musik auf dem Programm.

Wie kann man den Gefühlsstürmen des jungen Burschen vokal gerecht werden? Idealerweise so, wie es der Wiener Tenor Daniel Johannsen anlegt. Er leuchtet feinste Nuancen aus, wechselt bruchlos von tiefen Lagen in die Kopfstimme und lotet mit wohldosierter Dynamik dramatische Aspekte aus. Er ist imstande, innere Spannung zu transportieren, Emotionen körperlich erfahrbar zu machen.

An seiner Seite hat er mit der am Landeskonservatorium als Professorin tätigen Annette Seiler die ideale Partnerin und diese wiederum, mit dem von Johann Georg Gröbner um 1830 gebauten Hammerflügel, das ideale Instrument. Ein kongeniales Trio. Seiler weiß um die Dramaturgie, wenn der Blick vom munter sprudelnden Bächlein in die Seele des geplagten Gesellen fällt. Prägnant der Anschlag, der vollendet romantische Lyrikton ebenso getroffen, wie die pulsierende Euphorie bis hin zur zugespitzten existentiellen Panik.

Ein großer Schubertabend, tosender Applaus. (hau)

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