Standort Tirol

Hollu expandiert nach Deutschland

Auch in der gewerblichen Reinigung können inzwischen Putzmaschinen miteinander kommunizieren.
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Vernetzt vom Staubsauger bis zur Putzmaschine: Nach der Digital-Offensive macht Hollu in Deutschland ernst.

Von Max Strozzi

Zirl –Rund 60 Millionen Euro setzt das Tiroler Hygiene- und Putzmittelunternehmen Hollu mit 438 Mitarbeitern und 5500 Produkten um. Seit zwei Wochen ist das Unternehmen mit Sitz in Zirl und neun Standorten in Österreich und Südtirol auch flächendeckend in Deutschland vertreten, wie Hollu-Geschäftsführer Simon Meinschad jüngst bei einem Vortrag auf Einladung des Management Clubs Tirol schilderte. Die Expansion erfolgte über eine Partnerschaft mit einer Vereinigung deutscher Fachhändler.

Hollu sei in den vergangenen Jahren im Zuge der Digitalisierung „komplett auf den Kopf gestellt worden“. Meinschad: „Alles ist inzwischen mit allem vernetzt.“ So würden beispielsweise Staubsauger über eine eigens entwickelte Plattform Bescheid geben, wenn die Motorleistung nachgibt, wodurch das Serviceteam informiert wird. Anderes Beispiel: Putzmaschinen übertragen Informationen, wo und wie lange ein Boden gereinigt wurde. Das lasse eine Kontrolle über die tatsächliche Putzleistung zu, was etwa in OP-Sälen besonders wichtig sei. Dass man hier mit dem Arbeitsrecht in Konflikt geraten könnte, glaubt Meinschad nicht. „Leistungsparameter abzurufen ist aus unserer Sicht in Ordnung“, sagt er. Unternehmen könnten zudem dadurch überprüfen, ob die beauftragte Reinigungsfima die vereinbarten Arbeiten tatsächlich durchgeführt hat. Das biete „Transparenz in allen Bereichen“. Auch die Datenschutzgrundverordnung sei in die Vernetzungssoftware von Hollu einprogrammiert worden, betont Meinschad.

Auch mit Lieferanten habe Hollu die Digitalisierung vorangetrieben. So können Lieferanten auf die Lagerbestände von Hollu zugreifen und automatisch fehlende Produkte nachliefern. „Unsere Konkurrenten sind globale Unternehmen. Die Digitalisierung hilft uns zu überleben“, betont Meinschad. Der nächste Schritt sei der Bau eines Hochlagers, das sich in die bestehende Firmen-Vernetzung einfügen soll. Alle Genehmigungen seien vorhanden. Aber: „Wir haben noch keinen Partner, der die entsprechende Technologie liefern kann.“ Man sei aber dran. 2020 will man bauen.

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