Bezirk Schwaz

Tour von Tirolern auf den Kilimanjaro wird zur Hilfsaktion

11 Grad und Schneefall gestern am Kilimanjaro – dafür rüsten sich Andreas Mähr, Manuela Bliem und Christian Graf (v. l.). Sie wollen am Gipfel Bilder der Kinder für den toten Vater hinterlassen.
© Dähling

Mit dem Verkauf von Postkarten soll einer Familie in Not geholfen werden. Drei Tiroler werden sie aus Tansania den Spendern schicken.

Von Angela Dähling

Jenbach –Den jährlichen Betriebsurlaub im November nutzt Gastro-Mitarbeiterin Manuela Bliem selten zur reinen Erholung. Vielmehr will sie über ihren Verein Hoizzwecki besondere Reiseerlebnisse mit Hilfsaktionen für schwerkranke Kinder oder Familien in Not verbinden. 2014 marschierte die gebürtige Absamerin von Jenbach nach Kärnten, um Spendengelder für einen an einer schmerzhaften Hautkrankheit leidenden Buben zu lukrieren. Ein Jahr später fuhr sie mit einem Oldtimer-Traktor durch halb Österreich, um für ein an spinaler Muskelatrophie erkranktes Kind aus der Wildschönau Geld zu sammeln. Heuer ist es eine Familie aus dem Oberland, für die die Jenbacherin auf Reisen geht.

Über das Kinderhilfswerk Tirol ist sie auf den Fall aufmerksam geworden. „Der Familienvater verstarb im März an Hautkrebs. Seine Eltern starben kurz nacheinander in den Jahren davor. Nun steht die 33-jährige Mutter mit ihren Kindern im Alter von vier und sechs Jahren allein da“, schildert Bliem. Ihnen will Manuela durch eine Spendenaktion finanziell unter die Arme greifen.

Dafür verschlägt es Manuela Bliem nach Tansania. Genauer gesagt auf den Kilimanjaro. Die Idee: Wer der Familie helfen will, kann eine Postkarte mit Kilimanjaro-Motiv ab einer Spende von zehn Euro kaufen. „Die Postkarte wird dann in Tansania heimgeschickt an den jeweiligen Spender. Dafür muss er beim Verwendungszweck am Einzahlungsbeleg seine Adresse hinterlassen“, erklärt Bliem.

Den Kilimanjaro zu besteigen, ist seit Jahren ein Traum von Afrika-Fan Manuela Bliem. An ihrer Seite: Bergfex Christian Graf aus Mils, der weltweit schon auf den verschiedensten Bergen war – u. a. in Russland und Indien und vor fünf Jahren auch am Kilimanjaro. Dem Duo hat sich auch Andreas Mähr aus Buch angeschlossen. Der Fitnessstudio­betreiber wollte bereits vor fünf Jahren auf den höchsten freistehenden Berg der Welt. Mähr: „Damals kam die Reise mangels Teilnehmern dann nicht zustande.“ Ihre Reise haben die drei Tiroler schon vor vielen Monaten gebucht und aus eigener Tasche bezahlt. Dann kam die Idee, sie mit der Hilfsaktion zu verbinden. Das Postkartenmotiv stammt von Christian Graf und seiner letzten Kilimanjaro-Besteigung. „Nach unserer Bergtour werden wir die Postkarten am internationalen Flughafen Kilimanjaro aufgeben“, erklärt er. „Christian ist unser Coach. Denn wir waren noch nie auf einem so hohen Berg“, sagen Bliem und Mähr. Langsam gehen ist eine der Devisen bei der geplanten Viertagestour zum 5895 Meter hohen Gipfel. 1000 Höhenmeter soll es täglich hinaufgehen, am Ende etwas mehr. Abflug ist am 8. November, ab 10. ist der Aufstieg ab Moshi geplant. Auch wenn der Gipfel wegen des Wetters oder anderer Probleme nicht erreicht werden sollte: Das eigentliche Ziel ist es zu helfen. Das Hoizzwecki-Spendenkonto: IBAN 922051000300058641. BIC SPSCAT22XXX.

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