Peronist Fernandez zum Präsidenten Argentiniens gewählt
Bei der Präsidentschaftswahl in Argentinien hat der Mitte-Links-Kandidat Alberto Fernandez laut Teilergebnissen bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Der Peronist kam bei dem Urnengang am Sonntag nach Auszählung von 75 Prozent der Stimmen auf rund 47 Prozent. Der wirtschaftsliberale Amtsinhaber Mauricio Macri erhielt lediglich 41 Prozent und wurde damit abgewählt.
Für den Sieg gleich im ersten Durchgang war nötig, mehr als 45 Prozent der Stimmen auf sich vereinen oder mindestens 40 Prozent der Stimmen sowie einen Abstand von zehn Prozentpunkten zum Zweitplatzierten. Ersteres ist laut dem Teilergebnis der Fall.
Fernandez wird das Präsidentenamt in dem krisengeplagten südamerikanischen Land am 10. Dezember antreten. Er war gemeinsam mit der umstrittenen Ex-Präsidentin Cristina Kirchner angetreten, die sich für das Amt der Vize-Präsidentin bewarb.
Das Ergebnis fiel etwas knapper aus, als Umfragen es hatten erwarten lassen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 81 Prozent.
Cristina Kirchner war von 2007 bis 2015 Präsidentin Argentiniens - in der Nachfolge ihres später verstorbenen Ehemannes Nestor Kirchner. Gegen Christina Kirchner laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Sie ist derzeit Senatorin und genießt daher parlamentarische Immunität.
Argentinien steckt erneut in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise, obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) dem südamerikanischen Land im vergangenen Jahr einen Bereitschaftskredit von 57 Milliarden US-Dollar gewährt hatte. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent. Die Landeswährung Peso wertete nach den Vorwahlen zum wiederholten Male stark ab. Viele Anleger fürchteten offenbar eine Rückkehr Kirchners an die Macht. Sie steht für eine protektionistische Wirtschaftspolitik und eine konfliktreiche Beziehung zum IWF.