Breite Zusammenarbeit bei der Lehre: Bezirk Kufstein im Spitzenfeld
Der Bezirk Kufstein liegt im Landesranking bei Wertschöpfung, Arbeitsplätzen und Innovation im Spitzenfeld. Die Wirtschaftskammer will Lehre und alternative Mobilität fördern.
Kufstein – Die Wirtschaft im Bezirk Kufstein und im Land Tirol läuft gut. Dies konnten auch WK-Präsident Christoph Walser und Bezirksobmann Martin Hirner bei einer Pressekonferenz bestätigen. „Wir sind seit 2017 österreichweit quasi auf der Überholspur unterwegs“, so Walser, der auf die niedrigste Arbeitslosigkeit in ganz Österreich (4,7 %, Juli 2019), beinahe 27 Mio. Nächtigungen im ersten Halbjahr oder die mehr als elf Mrd. Euro Absatz der Tiroler Industrie im Vorjahr verweist. „Die brennendsten Fragen für alle Bezirke sind die fehlenden Fachkräfte, der Verkehr, die Behörden- und Genehmigungsverfahren, ganz klar auch die Raum- und Bauordnung und natürlich auch die Digitalisierung“, erklärt Walser und ergänzt noch ein Thema, welches unter den Nägeln brennt: „Was wir schaffen bzw. woran wir arbeiten müssen, ist, dass die Tirolerinnen und Tiroler wieder stolz sind auf ihre Arbeit und ihre Betriebe.“
Beim „Zukunftsranking der österreichischen Bezirke“, welches bereits zum zweiten Mal von der Pöchhacker Innovation Consulting GmbH (P-IC) erstellt wurde, belegt Kufstein in der Gesamtwertung den dritten Rang. Auch bei der Bruttowertschöpfung, die 41.100 Euro beträgt. „Diese hervorragende Wirtschaftsentwicklung trägt auch dazu bei, dass im Zeitraum von 2008 bis 2018 insgesamt 7416 Menschen in den Bezirk zugezogen sind“, sagt Hirner.
Bei den Wirtschafts- und Innovationsindikatoren liegt Kufstein im besten Drittel der österreichischen Bezirke und ist innerhalb Tirols nach Lienz und Reutte die drittbeste Region. Die besondere Standortstärke zeige sich vor allem beim Beschäftigungsanteil im Hightech-Bereich, wo man mit 13 Prozent den fünfthöchsten Anteil Österreichs verzeichnet.
Kufstein belegt im Ranking zum Arbeitsmarkt österreichweit Rang 5 und erzielt ebenfalls das drittbeste Ergebnis aller Tiroler Bezirke. „Diese absolut hervorragende Entwicklung im Wirtschaftsbereich führt auch dazu, dass die Lebensqualität gestiegen ist und Kufstein hier österreichweit auf Platz 7 liegt. Die größte Herausforderung ist aber, wie bereits mehrmals betont, der Fachkräftemangel“, weiß Bezirksobmann Hirner. Aus diesem Grund hat die Wirtschaftskammer Kufstein etliche Veranstaltungen zur Förderung der Lehre initiiert, mit Erfolg, wie Hirner anmerkt. Am diesjährigen Berufsfestival haben 19 Betriebe und 783 SchülerInnen teilgenommen, beim Berufs-Shuttle Anfang Oktober waren es 450 Schüler der 8. Schulstufen, die sich in 28 Betrieben über die Lehre informierten. Weiters öffneten die Mitglieder der Kaiserwirtschaft Ellmau ihre Betriebstüren und am 7. November steht die „Wörgler Lehre“ im Mittelpunkt.
Es ist aber nicht Sache der Wirtschaftskammer, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. So hat man in einem Workshop mit Entscheidungsträgern Zukunftsprojekte ausgearbeitet. Im Bereich der Fachkräfteausbildung will man Kooperationen zwischen den Betrieben fördern. Ausbildungsschwerpunkte sollten im Bereich Elektrotechnik, Mechatronik und IT liegen, dabei will man verstärkt auch Maturanten ansprechen.
In Verkehrsfragen soll die emissionsfreie und autonome Mobilität gefördert und Kufstein zur Pilotregion gemacht werden. Außerdem ist eine Art „Bezirks-Suchmaschine“ im Internet geplant.
Beim Thema Verkehr sieht Walser Hoffnung für die Vignettenbefreiung bei Kufstein. Auf alle Fälle lehne man das Modell der Nebenstraßenbemautung ab. Zudem sollten Beschränkungen wie die Grenzkontrollen, aber auch Blockabfertigungen wieder fallen. (TT, wo)