Arbeitslosigkeit sank um 3,2 Prozent, Tiroler Arbeitsmarkt weiter stabil
Die saisonale Arbeitslosigkeit in Tirol wirkt sich auf die Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich aus. Der Rückgang bei Schulungsteilnehmern war stärker als bei den Arbeitslosen.
Wien – Am Tiroler Arbeitsmarkt ist die prognostizierte wirtschaftliche Abflachung noch nicht angekommen, das zeigen die am Montag vom Arbeitsmarktservice Tirol veröffentlichten Zahlen für Oktober. Bei einem prognostizierten Stand von 333.000 unselbständig Beschäftigten und 20.409 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.Oktober die Arbeitslosenquote in Tirol 5,8 Prozent.
Gleichzeitig ging in Österreich die Arbeitslosigkeit um 8203 Personen oder minus 2,8 Prozent auf insgesamt 288.033 zurück. (Ohne Schulungsteilnehmer)
Die Situation am Tiroler Arbeitsmarkt zeige sich weiterhin stabil. „Es gibt zwar – wie erwartet – erhöhte Zahlen im Bereich Tourismus, mit einem Anstieg um knapp 5800 Personen im Vergleich zum Vormonat September, auf insgesamt 9300 Personen im Wirtschaftsabschnitt „Beherbergung und Gastronomie“, so AMS-Chef Anton Kern. Das sei jedoch auf die beginnende Zwischensaison im Tourismus zurückzuführen.
Der einzige Hinweis auf eine kommende Abschwächung könnte im Rückgang der im Laufe des Monats Oktober gemeldeten Stellen im Bereich „Herstellung von Waren“ gesehen werden. „Die Situation ist für alle Personengruppen weiterhin gut, besonders erfreulich die weiterhin sinkende Langzeitarbeitslosigkeit“, so Kern. Hier zeige sich im Vorjahresvergleich ein Minus von 13 Prozent.
Rückgang österreichweit schwächer als im Vorjahr
Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken trotz Konjunktureintrübung weiterhin. Ende Oktober gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 354.026 Personen (-11.527) ohne Beschäftigung. Der Rückgang fiel schwächer aus als im Vorjahr, im Oktober 2018 sanken die Arbeitslosenzahlen noch um 4,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition verringerte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 7 Prozent. Ende Oktober gab es 288.033 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 2,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) ging um 4,8 Prozent auf 65.993 Personen zurück, teilte das Sozialministerium am Montag in einer Aussendung mit. Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken bereits seit Frühjahr 2017.
Abschwächung trifft nur Teile des Arbeitsmarktes
Die Anzahl der gemeldeten verfügbaren offenen Stellen stieg im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent auf 76.177. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich laut einer vorläufigen Prognose um 49.000 Personen (plus 1,3 Prozent) auf 3,816 Millionen.
Die Konjunkturabschwächung in Österreich trifft derzeit nur Teile des Arbeitsmarktes. Im Bereich der Warenherstellung sowie des Lagerwesens/Verkehrs stieg die Zahl derArbeitslosenund Schulungsteilnehmer per Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,7 Prozent bzw. 4,2 Prozent. In allen anderen Branchen sank dieArbeitslosigkeitnoch.
Insgesamt zeige „sich die österreichische Arbeitsmarktentwicklung von den Berichten zur Konjunkturabschwächung noch immer ziemlich unbeeindruckt“, kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die Zahlen in einer aktuellen Stellungnahme. Der Rückgang derArbeitslosen- und Schulungsteilnehmerzahlen mit 3,2 Prozent im Oktober sei „noch immer beachtenswert“.
Die Zahl derArbeitslosenund Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank im Oktober in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Salzburg (minus 8,2 Prozent), Tirol (minus 4,8 Prozent) und Wien (minus 3,8 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (minus drei Prozent), Kärnten (minus 2,8 Prozent), Oberösterreich (minus 1,7 Prozent), Vorarlberg (minus 1,6 Prozent), Burgenland (minus 1,4 Prozent) und Steiermark (minus 0,5 Prozent). (TT.com, APA)