Bergbahnen Imst: “Der Sommer bringt uns 60 Prozent des Umsatzes“
Die Bergbahnen Imst leben im Sommer vom Coastern und Wandern. Bis Jahresende sollen Zahlen für eine Modernisierung vorliegen.
Von Alexander Paschinger
Hoch-Imst –„Letztes Jahr, 2018,“, erinnert sich der Geschäftsführer der Imster Bergbahnen, Bernhard Schöpf, „hatten wir das stärkste Coasterjahr.“ Rund 130.000 Fahrten wurden da gezählt – „heuer waren es zwar nur 120.000, aber dafür verbuchten wir mehr Umsatz als im Jahr zuvor“. Die Bilanz scheint beim ersten Zuhören unlogisch, aber Schöpf hat die Erklärung parat: „Es geht ja nicht jeder Coastern – wir profitieren absolut vom Wanderboom. Und da sind wir auch sehr dankbar für das Muttekopf-Ruhegebiet als Wanderziel.“ Sogar der neue Beschneiungsteich hat sich über den Sommer zu einem beliebten Plätzchen für Besucher und Erholungssuchende entwickelt, freut sich der Geschäftsführer.
Es war die Weitsicht des heuer verstorbenen Franz Krismer, die den Coaster 2003 Realität werden ließ. Im Sommergeschäft ist er nicht mehr wegzudenken, „auch wenn wir in den vergangenen 15 Jahren viel Konkurrenz bekommen haben“, so Schöpf. Aber heute sind es 60 Prozent des Umsatzes, die in der Sommersaison erwirtschaftet werden. Der Sommer sollte in Hoch-Imst noch weiter aufgepeppt werden: Ein „etwas abgespeckterer“, aber 5,5 km langer Single-Trail ist eingereicht. „Das Potenzial der Radfahrer ist höher als jenes der Skifahrer“, argumentiert Schöpf, dass man diese Gästeschicht noch stärker ansprechen müsse.
Für den heurigen Winter steht die neue Beschneiung zur Verfügung. „Es fehlt eigentlich nur noch die Pumpstation in der Mitte“, erklärt der Geschäftführer. Zwischen Talstation und Untermarkter Alm kann die Gesamtbeschneiung innerhalb von 75 Stunden erfolgen. Hinauf auf das Joch herrscht noch „Urzustand“ – mit 20 Sekundenlitern steht man dort bei der Hälfte der eigentlich benötigten Wassermenge. „Wenn die Witterung passt, versuchen wir ab dem 8. Dezember bis Weihnachten zumindest an den Wochenenden für den Skibetrieb zu öffnen“, sagt Schöpf. Mit den Zahlen des Winters „sind wir auch wieder da, wo wir hingehören“, zeigt er sich zufrieden. Und so könne man inzwischen mit dem Jahresgesamtumsatz soweit den Betrieb finanzieren – „bis auf die größeren Sachen“.
Eine große Sache sollte sich bis zum Jahresende entwickeln: Es geht um die externe Begutachtung, ob sich eine Modernisierung der Imster Bergbahnen rechnen und wie sie aussehen könnte. Im Fokus steht eine mögliche Verbindung von der Innenstadt aus über Hoch-Imst bis hinauf auf das Joch. Hierzu wollen die Bahnen-Eigentümer (Stadt, TVB, private Investoren) zu den Varianten einmal „ordentliche Zahlen auf den Tisch“ gelegt bekommen.