Flughafen Innsbruck: BM Willi drängt auf höhere Landegebühren
Das Land will eine „emissionsabhängige Landegebühr“ eingehend geprüft haben. LR Zoller-Frischauf kritisiert Willi für dessen Alleingänge.
Innsbruck –Ökologisierung der Landegebühren am Flughafen – was das ist? Nichts anderes als die Tatsache, dass künftig laute Flugzeuge und jene, die viele Schadstoffe ausstoßen, mehr für eine Landung in Innsbruck zahlen sollen als andere. BM Georg Willi bestätigte das gestern – und damit auch den exklusiven Bericht der TT vor einer Woche. Doch bis es dazu kommen kann, ist es noch ein weiter Weg. Und Willi erntet erneut Kritik vom Land.
Hinter der plakativen Forderung steckt: Der Flughafen soll ein Modell der Öko-Landegebühren ausarbeiten, das Willi dann in der Vollversammlung des Flughafens vorbringen möchte. Willi warb gestern dafür und sieht einen „breiten Konsens“. Es sei klar: „Innsbruck ist durch seine Topografie anders zu betrachten als ein freies Feld. Es muss auch in Betracht gezogen werden, dass viele Menschen durch den Fluglärm gestört sind.“ Dies könne man durch die Abgaben steuern. Er möchte, dass nur die modernsten Flugzeuge in Innsbruck landen würden. Einen Wettbewerbsnachteil für die Wirtschaft sieht Willi dadurch nicht.
Eine derartige Abgabe würde es den Grünen letztlich wohl auch leichter machen, dem Investitionspaket am Flughafen zuzustimmen. Mit LR Patrizia Zoller-Frischauf (VP) hat Willi nach eigenen Angaben diesbezüglich noch nicht gesprochen. Dementsprechend fällt das Statement aus dem Landhaus dann auch aus: „Der Flughafen Innsbruck ist schon jetzt Vorreiter hinsichtlich lärmabhängiger Landegebühren. Das bedeutet, dass nur modernste Flugzeuge hier landen, und diese sind gleichzeitig auch emissionsärmer.“ Ob eine Ökologisierung der Landegebühren Sinn mache, sei von Experten zu prüfen. Erst dann könne man darüber beraten. „Sollte diese Überprüfung ergeben, dass die vorgeschlagenen Landegebühren zu einer weiteren Entlastung führen, sind wir selbstverständlich für ihre Einführung. Ich kritisiere aber nochmals den bisher nicht gekannten Stil, dass der Bürgermeister nicht direkt die anderen Eigentümervertreter über seine Pläne informiert, sondern seine Position nur über die Medien ausrichten lässt“, sagt Zoller-Frischauf. (mw)
Vize-Wahl soll bis Ende der Woche stehen
Wer wird Vizebürgermeister in Innsbruck? BM Georg Willi blieb auch gestern in dieser Frage sehr vage. Zumindest einen — nach hinten verschobenen — Zeithorizont nannte der Stadtchef. Es soll bis Ende der Woche eine Lösung in der Frage geben. „Es gibt gute Ansätze", sagte Willi. Mehr wollte er dazu nicht preisgeben. Und auch nicht, ob die bisherige Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer künftig Ressortverantwortung tragen wird. Auch das scheint noch Verhandlungsgegenstand zu sein. Willi sagte diesbezüglich nur: „Es ist jetzt wichtig, dass wir die Frage des Budgets und der Ressorts klären." Eine generelle Rochade bei den Ressorts schloss Willi nicht aus, es sei jetzt aber nicht der richtige Zeitpunkt dafür. (mw)