Polizei sperrte bei Razzia Wettlokal in der Rossau zu
Das Strafamt will demnächst die Innsbrucker Wettlokale einer genauen Kontrolle unterziehen. Grundlage ist ein fast 20 Jahre altes Gutachten.
Innsbruck –Nach der Schließung zahlreicher Spielhöllen nimmt die Innsbrucker Polizei jetzt auch die Wettlokale unter die Lupe. Kürzlich endete eine Razzia im Stadtteil Rossau bereits mit der Schließung eines Betriebs. Kurios: Obwohl tatsächlich nur Wetten angeboten wurden, klebten die Beamten das Amtssiegel wegen illegalen Glückspiels auf den Eingang. Ein fast 20 Jahre altes Gutachten des Finanzministeriums war die Grundlage für diese Maßnahme.
„Und das besagt, dass die Kombination von mehr als zehn Wetten ebenfalls als Glücksspiel zu werten ist“, erklärt Florian Greil, Leiter des Strafamtes der Landespolizeidirektion. Zur Erläuterung: Wer eine Kombinationswette abschließt, gewinnt nur, wenn alle Einzeltipps richtig sind. Der Anreiz für die Spieler: Die Quoten und damit die Gewinnmöglichkeiten sind um ein Vielfaches höher als bei Einzelwetten. „Laut Gutachten ist allerdings der Glücksfaktor ab elf Tipps zu hoch, daher handelt es sich um Glücksspiel“, so Greil weiter: „Wer derartige Wetten anbietet, verstößt gegen das Glücksspielmonopol und das Glücksspielverbot.“
Die Kontrolle des Wettlokals in der Rossau soll kein Einzelfall bleiben: „Wir werden uns in nächster Zeit auch die anderen einschlägigen Betriebe in Innsbruck anschauen“, kündigt Greil eine „Aktion scharf“ an. Nicht nur wegen des Gutachtens zu den Kombinationswetten aus dem Jahr 2000. Schon in der Vergangenheit stellten die Mitarbeiter des Strafamtes bei Kontrollen immer wieder fest, dass in den Wettlokalen auch illegales Glücksspiel angeboten wurde. Die Versuchung sei groß, sagt der Leiter des Strafamtes: „Mit Glücksspiel ist deutlich mehr Geld zu verdienen als nur mit den legalen Wetten.“ (tom)