Spannung vor Wahl des neuen britischen Parlamentspräsidenten
Das britische Unterhaus hat am Montagnachmittag mit dem Auswahlverfahren für seinen neuen Präsidenten begonnen. Sieben Abgeordnete haben sich um die Nachfolge von John Bercow als „Speaker of the House of Commons“ beworben, der sein Amt vergangene Woche niedergelegt hatte. Den Vorsitz führt Alterspräsident Ken Clarke.
Der Sieger wird traditionell von seinen Kollegen zum Stuhl des Speakers gezerrt - eine Tradition aus früheren Jahrhunderten, als der Unterhauspräsident nicht selten in der Auseinandersetzung mit der Krone auf dem Schafott landete.
Als Favoriten gelten die Labour-Abgeordneten Lindsay Hoyle, bisher Vize-Sprecher, und Harriet Harman, die dienstälteste Parlamentarierin. Von den Konservativen werden Eleanor Laing die besten Chancen eingeräumt. Zudem haben sich die Labour-Abgeordneten Chris Bryant, Meg Hillier und Rosie Winterton beworben. Auch der konservative Brexit-Hardliner Edward Leigh tritt bei der Wahl an.
Jedem der Kandidaten standen fünf Minuten Redezeit zur Verfügung. Die Auszählung nach der etwa 20-minütigen geheimen Abstimmung kann nach Einschätzung britischer Journalisten bis zu einer Stunde dauern. Sollte keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhalten, gibt es neue Abstimmungsrunden. Dabei fällt jeweils der Letztplatzierte weg. Auch alle Kandidaten, die weniger als fünf Prozent der Stimmen erhalten, dürfen nicht mehr teilnehmen.