Innviertler Künstlergilde trennte sich von Odin Wiesinger
Die Innviertler Künstlergilde hat den umstrittenen rechten Maler Odin Wiesinger hinausgeworfen, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) berichteten. 61 Mitglieder hatten sich demnach bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 30. Oktober für diesen Schritt ausgesprochen, fünf dagegen.
Vereins-Vorsitzender und Bildhauer Walter Holzinger betonte gegenüber der Zeitung, „dass wir dieses Ergebnis nicht als Erfolg oder dergleichen wahrnehmen, sondern als traurigen, aber notwendigen Schritt im Sinne der Grundidee unserer Gemeinschaft“, zu deren Grundsäulen ein wertschätzendes Menschenbild zähle. „Unsere Gemeinschaft war eine eingetrübte Suppe, jetzt wird sie wieder klarer“, so Holzinger.
Der Andorfer Maler, seit dem Präsidentschaftswahlkampf als Lieblingskünstler von FPÖ-Chef Norbert Hofer bekannt, war heuer von der FPÖ für den Oberösterreichischen Landeskulturbeirat nominiert worden. Das hatte für viel Aufregung gesorgt, denn Wiesinger steuerte u. a. für die im Vorjahr eingestellte „Aula“ sowie für das rechte Magazin „Info-Direkt“ Werke bei. Als er dann in einem „profil“-Interview meinte, zur „Auschwitz-Lüge“ gebe es „immer wieder neue Erkenntnisse“, verlangte LH Thomas Stelzer (ÖVP) seinen Rückzug und Wiesinger verzichtete.
Den Rauswurf aus der Künstlergilde sieht der Maler als „Politikum“, wie er den OÖN sagte. „Wegen ein paar lächerlicher Dinge, die Kabarettisten auch sagen, ausgeschlossen zu werden, ist ein Witz.“ Auf die Frage, warum er es nicht schaffe, sich eindeutig vom Nationalsozialismus zu distanzieren, meinte er: „Na hören Sie, ich muss mich von nichts distanzieren, wofür ich gar nicht bin. Jeden Tag laufen 100 Sendungen im Fernsehen: ,Führers Hund‘, ,Führers Toilette‘ - man wählt solche Titel, um auf seine Arbeit aufmerksam zu machen.“