Chiles Präsident schließt Rücktritt trotz Protesten aus
Der chilenische Präsident Sebastian Pinera hat angesichts der teilweise gewaltsamen Massenproteste in dem südamerikanischen Land einen Rücktritt ausgeschlossen. Pinera verneinte die Frage nach seinem Rücktritt in einem Interview mit der britischen Rundfunkgesellschaft BBC. Zugleich räumte er eine Mitverantwortung für die Probleme in Chile ein, die sich allerdings „seit 30 Jahren angehäuft“ hätten.
Pineras Beliebtheitswert ist laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Cadem auf 13 Prozent gesunken - und damit auf den niedrigsten Wert für einen Staatschef seit der Rückkehr Chiles zur Demokratie 1990. Zugleich sprachen sich 87 Prozent der Befragten dafür aus, die Verfassung Chiles, die noch aus der Zeit des Diktators Augusto Pinochet (1973-90) stammt, zu verändern.
Die regierungskritischen Proteste in Chile begannen vor gut drei Wochen. Zehntausende Menschen versammelten sich am Montag im Zentrum der Hauptstadt Santiago de Chile und verlangten den Rücktritt des konservativen Präsidenten. Bei den Protesten wurden inzwischen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 20 Menschen getötet.
Der Milliardär Pinera wurde im März 2018 für seine aktuelle Amtszeit vereidigt. Er stand bereits von 2010 bis 2014 an der Spitze des Landes.