Polizei in Hongkong setzt Wasserwerfer bei Demonstranten ein

In Hongkong hat die Polizei am Dienstag Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt, die sich in dem bei Touristen beliebten Viertel Kowloon versammelten. Mindestens ein Restaurant wurde verwüstet.

Trotz des Vermummungsverbots trugen viele Protestierende Guy-Fawkes-Masken in Anlehnung an den katholischen Offizier des Königreichs England, der 1605 ein Sprengstoffattentat auf das englische Parlament und König Jakob I. verüben wollte. Alljährlich wird in Großbritannien am Guy-Fawkes-Tag am 5. November mit Feuerwerken an die Nacht des Attentatsversuches erinnert. Heutzutage ist Fawkes‘ Konterfei Symbol der regierungskritischen Hacker-Szene und Globalisierungsgegner.

In Hongkong hatten die Kundgebungen im Juni als Widerstand gegen einen inzwischen zurückgezogenen Gesetzentwurf begonnen, der Auslieferungen Beschuldigter an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Doch die Demonstranten sehen auch allgemeine Freiheiten gefährdet, die die ehemalige britische Kolonie seit der Übergabe an China im Jahr 1997 noch genießt. Sie werfen Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam zu große Nähe zur Führung in Peking vor. Zum Teil wurden auch Rufe nach einer Unabhängigkeit Hongkongs laut.

In Peking erklärte die Kommunistische Partei (KP), sie werde das System zur Wahl der Führung in Hongkong „perfektionieren“ sowie das nationale Sicherheitssystem in der Finanzmetropole verbessern, ohne dies näher zu erläutern. Zudem wies sie Vorwürfe zurück, die Führung in Peking mische sich zu sehr in die Belange in Hongkong ein. Die KP erklärte, sie werde die chinesische Sonderverwaltungszone unterstützen und „separatistisches Verhalten“ nicht dulden.