Stuttgarter Opernsanierung könnte mehr als Milliarde kosten

Die Sanierung der Oper in der deutschen Stadt Stuttgart (Bundesland Baden-Württemberg) könnte mehr als eine Milliarde Euro kosten und länger dauern als angenommen. Nach einer jahrelangen Debatte über das Projekt legten Stadt und Land dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater am Dienstagabend die Pläne für die Gestaltung des Dreispartenhauses und die Übergangslösung vor.

Entscheiden müssen letztlich Gemeinderat und Landtag. Denn die Kosten teilen sich Stadt und Land als Träger der Staatstheater jeweils zur Hälfte. Das gut 100 Jahre alte Opernhaus muss dringend generalsaniert werden. Unter anderem soll eine moderne Kreuzbühne Bühnenbildwechsel vereinfachen, außerdem hat die Intendanz Tausende Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche angemeldet.

Stadt und Land rechnen nun für die Sanierung und Erweiterung des Opernhauses mit Kosten zwischen 740 und 960 Millionen Euro - allein für die Arbeiten im und rund um den Littmann-Bau, dem heutigen Opernhaus. Eingerechnet ist die zu erwartende Baupreissteigerung. Zusätzlich würden Kosten von rund 104 Millionen Euro für die Interimsstätte am Kulturzentrum Wagenhallen erwartet. Außerdem möchte die Stadt den Bau von zwei Gebäuden auf dem stadteigenen Areal zeitlich vorziehen, um unter anderem die Verwaltung dort unterzubringen. Dies kostet nach Angaben des Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn (Grüne) weitere rund 84 Millionen Euro.

Werden die jüngsten Vorschläge beschlossen, dürfte sich das Projekt einige Jahre länger hinziehen als geplant: Bisher sollte die Sanierung nicht vor 2024 beginnen und mindestens bis 2030 dauern. Kuhn geht nun von einem Baubeginn nicht vor 2025 aus.