Premierentage: Wege der Kunst mit jeder Menge Haltestellen
28 Kunstorte sind heuer beim Festival „Premierentage“ mit dabei.
Innsbruck –Nicht mehr wegzudenken aus dem herbstlichen Tiroler Kulturprogramm sind die als Festival für zeitgenössische Kunst angelegten „Premierentage“. Vor 20 Jahren mit dem Ziel gegründet, das Publikum auf „Wege der Kunst“ zu schicken, die sie – ab heute bis Samstag – allein oder begleitet begehen können. Künstlern bzw. Kunst völlig unterschiedlicher Art werden dem Begeher dieser Wege zwischen Innsbruck und Schwaz da begegnen. Wirkliche Vernissagen – wie der Veranstaltungstitel vielleicht suggerieren mag – sind dabei allerdings die Ausnahme, dafür gibt es Finissagen genauso wie Gespräche, geführte Rundgänge, Performances und Konzerte.
Premierentage-Künstlerin 2019 ist die Meranerin Karin Ferrari, die nicht nur das Cover der heurigen Programmbroschüre gestaltet hat, sondern mit ihren Memes zwei Billboards in der Nähe des Wifi bzw. auf der Haller Straße bespielt. Um mit ihrem aus dem Internet gefischten, mit versteckten Botschaften aufgeladenen „Trash Mysticism“ ganz bewusst für humorvoll verpackte Verwirrung zu sorgen.
Eröffnet werden die Premierentage heute um 17.30 Uhr im Soap Room in der alten Waldefabrik in der Innstraße 23 mit einem Konzert der Wiener Singer-Songwriterin Marie Spaermann, abgeschlossen werden sie am Samstag um 17.30 Uhr im Künstlerhaus Büchsenhausen mit einem Screening von Lena Ditte Nissen, bevor es ab 22.00 Uhr ab in die p.m.k geht. Die Wege dazwischen sind mehr oder weniger lang und so ziemlich jeder Kunstfreund wird dabei auf seine Kosten kommen und im besten Fall so manches am Weg Liegende entdecken, das er ohne die Premierentage nie gefunden hätte.
An zehn der 28 der Stationen gibt es wirkliche Vernissagen. Bereits heute um 19 Uhr wird im Kulturverein Vogelweide eine Personale von Benjamin Zanon eröffnet, jene von Jakob Kirchmayr in der Galerie Rhomberg eineinhalb bzw. die von Peter Pongratz im artdepot zwei Stunden später. Seine „Wunderkammer“ öffnet Götz Burys um 21.30 Uhr im Innsbrucker openspace.
Am Freitag sind in der Plattform 6020 ab 19 Uhr die Kunstankäufe der Stadt Innsbruck zu sehen, bevor eine halbe Stunde später die Personale von Susanne Loewit in der Kunst im Gang eröffnet wird. „Die Wanderer“ performen um 20 Uhr in der Galerie Widauer, „Nollywood Horror“ gibt es ab 21 Uhr in der Galerie A4 und Nicole Wenigers „Society of Posthuman Experience“ ab 21.30 Uhr in der Kulturbäckerei zu sehen.
Wer lieber von KunstexpertInnen an die Hand genommen wird, sollte sich am Freitag- bzw. Samstagnachmittag für rund eineinhalb Stunden freimachen. Am Freitag bieten Janina Falkner, Kuratorin am Wiener MAK, und am Samstag, 16 Uhr, Luisa Ziaja, Kuratorin am Wiener Belvedere, Rundgänge an. Heidi Holleis führt am Freitag um 10 und 12 Uhr SchülerInnen. Treffpunkt jeweils bei La Cantina am Sparkassenplatz, Anmeldung ist keine nötig. Und Rainer Köberl, Christoph Hölz und Arno Ritter führen am Samstag um 15 Uhr durch die aktuelle Welzenbacher-Ausstellung im aut.
Im Rahmen der Premierentage gibt es aber auch eine Reihe von Gesprächen über Kunst. Heute etwa um 20 Uhr mit Friedrich von Borries in der Wattener Swarovski Manufaktur, am Freitag, 14 Uhr, spricht Jürgen Tabor mit Maria Anwander in der Haller Galerie Goldener Engl und um 17.30 Uhr Hanno Schlögl mit Nina Tabassomi in der Taxisgalerie. (schlo)