17 Tote bei Angriff auf Grenzposten in Tadschikistan
Bei einem Überfall bewaffneter Angreifer auf einen Grenzposten im zentralasiatischen Tadschikistan sind 17 Menschen getötet worden. Bei den Toten handle es sich um 15 Angreifer, einen Soldaten und einen Polizisten, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Der tadschikische Grenzschutz erklärte, der Angriff sei von Kämpfern der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus Afghanistan verübt worden.
Nach Angaben des Innenministeriums in Duschanbe griff eine Gruppe von rund 20 Maskierten den Posten an der Grenze zu Usbekistan, rund 50 Kilometer von Duschanbe, in den frühen Morgenstunden an. Das Ministerium veröffentlichte Bilder von mehreren Leichen, die neben ausgebrannten Fahrzeugen lagen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden vier Angreifer festgenommen, der Grenzschutz sprach von fünf festgenommenen Angreifern.
Die ersten Untersuchungen und die Verhöre der Festgenommenen ergaben nach Angaben des tadschikischen Grenzschutzes, dass eine „bewaffnete terroristische Gruppe“ im Schutz der Nacht illegal von Afghanistan nach Tadschikistan vorgedrungen sei. Alle Angreifer seien „Mitglieder des IS“ gewesen.
Am Mittwoch begeht das zentralasiatische Land mit seinen rund neun Millionen Einwohnern den sogenannten Verfassungstag. Der langjährige Staatschef Emomali Rachmon befindet sich derzeit auf einer seltenen Reise in Europa. Am Freitag ist ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geplant, außerdem will Rachmon nach Tschechien reisen.
Tadschikistan liegt an der Grenze zu Afghanistan und ist die ärmste der ehemaligen Sowjetrepubliken. Das von Konflikten geprägte Land wird von Staatschef Rachmon seit 1992 autoritär regiert. Zwischen 1992 und 1997 wurden in einem Bürgerkrieg zwischen der kommunistischen Staatsführung und muslimischen Fundamentalisten mehr als 100.000 Menschen getötet.
Erst Mitte September gab es bei einem Streit an der Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgistan vier Tote und viele Verletzte.