Trafik als Mieter: Ärztekammer verdient in Reutte an Tabak
Die Ärztekammer Österreich war treibende Kraft hinter dem Volksbegehren für ein Rauchverbot in der Gastronomie und hat es 2018 selbst eingebracht. Eine Verpachtung in Reutte zeigt aber die Elastizität des Denkens und Handelns der Kammer.
Reutte — Das aktuell in Kraft getretene Rauchverbot ist noch in aller Munde, die Schwaden in den Gaststätten haben sich gerade erst verzogen. Die Ärztekammer Österreich war treibende Kraft hinter dem Volksbegehren für ein Rauchverbot in der Gastronomie und hat es 2018 selbst eingebracht.
Eine Verpachtung in Reutte zeigt aber die Elastizität des Denkens und Handelns der Kammer. Denn quasi parallel zur Antiraucherkampagne wurde in der Innsbrucker Straße zur Abrundung eines Fachmarktzentrums, das gänzlich der Ärztekammer Tirol gehört, auch das „Filetstück" an der Straße erworben — die damalige Tabaktrafik Werth. Die Ärztekammer baute das in die Jahre gekommene Gebäude völlig um und vermietete es — eine moderne Tabaktrafik hat an der Adresse wieder aufgesperrt.
Kammeramtsdirektor Günter Atzl bestätigt die Verpachtung. Man wisse natürlich nicht immer, was in den unterschiedlichsten von der Ärztekammer vermieteten Immobilien vertrieben werde. „Die Tabaktrafik in Reutte ist uns aber bekannt. Die zuständigen Gremien haben abgewogen und den Mietvertrag genehmigt."
Erika Schwarz von der Monopolverwaltung für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck freut sich, dass in dieser Toplage wieder aufgesperrt und nach langer Suche ein bezugsberechtigter Betreiber gefunden werden konnte: „Die Ärztekammer kommt hier auch einer sozialen Aufgabe nach." (hm)