Teilerfolg bei Talabfahrten auf der Nordkette
Die Stadt Innsbruck konnte sich mit den Grundbesitzern der 2er-Talabfahrt einigen, die 3er bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Von Denise Daum
Innsbruck –Geduld. Einfühlungsvermögen. Und ein offenes Ohr. Das brauchte Thomas Schultze, Gemeinderat für die Grünen in Innsbruck und Verhandler mit den Grundbesitzern in Sachen Talabfahrt auf der Nordkette. Bekanntlich blieben die beiden Skirouten auf die Hungerburg vergangenen Winter gesperrt. Trotz Rekordschneehöhe. Die Nordkettenbahnen Betriebs GmbH konnte sich mit einem Teil der Grundbesitzer nicht über die weitere Nutzung einigen, nachdem 90 Prozent der alten Verträge 2018 ausgelaufen sind. Thomas Schroll, Chef der Nordkettenbahnen, hat daraufhin die Verhandlungen an die Stadt Innsbruck übergeben. Für die Stadt konnte der von Bürgermeister Georg Willi eingesetzte Thomas Schultze nun einen Teilerfolg einfahren: Alle 18 Grundbesitzer der Talabfahrt Nummer 2 haben die neuen Verträge unterzeichnet, die Skiroute kann damit in der kommenden Wintersaison wieder in Betrieb gehen.
„Meine Vorfahren stammen aus der Landwirtschaft, das hat mir sicher bei den Gesprächen geholfen. Zudem habe ich mir Zeit genommen und einfach zugehört“, erklärt Schultze. Für die 3er-Abfahrt, die als familienfreundlicher gilt, braucht es die Zustimmung von 65 Grundbesitzern. Schultze zeigt sich zuversichtlich, auch hier eine Einigung zu erzielen. Der Großteil sei sehr unkompliziert und entgegenkommend.
Thomas Schroll zeigt sich erleichtert, dass „der Stadt gelungen ist, was wir nicht geschafft haben“. Er betont, dass für ihn die Talabfahrten unverzichtbar seien. „Wir wollen das Skigebiet in seiner traditionsreichen Form weiterbetreiben. Dazu gehören natürlich auch die beiden Talabfahrten“, betont Schroll.
Bürgermeister Georg Willi ist ebenfalls froh, dass man sich zumindest mit einem Teil der Grundeigentümer einigen konnte. Willi möchte nun den Prozess rund um die Nutzungskonzepte auf der Nordkette starten. Wie berichtet, kommt es dort naturgemäß immer wieder zu Nutzungskonflikten. „Jeder meint, er ist der Erste dort oben. Wir werden versuchen, zu Spielregeln zu kommen“, so der Bürgermeister.