Salzburger Open Mind Festival nimmt Abschied von der Welt
Das Open Mind Festival nimmt Abschied, doch das bedeutet nicht, dass es das Festival in Zukunft nicht mehr geben wird. Vielmehr wird vom 14. bis 23. November in der Salzburger ARGEkultur verschiedenen Erscheinungsformen des Abschieds nachgespürt. In zehn Veranstaltungen soll eine Annäherung an die Frage stattfinden, welche Konsequenzen der Abschied im heutigen Zeitkontext nach sich zieht.
„Bald wird nichts mehr so sein, wie es war: So klingt es aus der bürgerlichen Mitte. Das Unvermeidliche, Endgültige des Abschieds, von was auch immer, radikalisiert unsere Wahrnehmungen, Haltungen, Handlungen. Das Open Mind Festival 2019 wagt eine gegenwartsbezogene Phänomenologie des Abschieds und befragt die Krisennarrative unserer Zeit: Leben wir wirklich in einer Art neuem Fin de Siecle“, fragt Sebastian Linz, künstlerischer Geschäftsführer der ARGE, in einer Presseaussendung über sein zweites Festivalprogramm.
Wie auch schon vergangenes Jahr handelt es sich beim Festivalprogramm wieder um eine Mischung aus Performances, Lesungen, Vorträgen und Workshops. Neu sind in diesem Jahr die sogenannten „Bye Bye Sessions“, dabei handelt es sich um ganztägige und interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Festivalthema auf wissenschaftlicher aber auch auf künstlerischer Ebene. Die Sessions 1 bis 3 bauen dabei aufeinander auf, können aber auch einzeln besucht werden. Los geht es in der ersten Session mit Diskussionen und Musik von Thelema, in der zweiten Session steht ein Film des niederländischen Dokumentarfilmers Rob Schröder im Fokus, die dritte Session endet mit einem Clubbing im Saal der ARGE.
Eröffnet wird das Festival am 14. November musikalisch von „Get Well Soon“, wohinter der deutsche Sänger, Songschreiber und Multiinstrumentalist Konstantin Gropper steht. Er spielt in seinem Konzert vor allem Musik aus seinem aktuellen Album „The Horror“, was gleichzeitig der Titel des Eröffnungsabends ist. In Kooperation mit der Robert-Jungk-Bibliothek diskutieren am zweiten Abend nach einem Impulsvortrag von Harald Welzer und einer Lesung von Daniel Goffart beide darüber, wie eine angemessene Haltung zur Gegenwart aussehen kann.
Ebenfalls diskutieren werden am 19. November die Autorin Hengameh Yaghoobifarah und die Journalistin Vina Yun über den Heimatbegriff in der heutigen Zeit. Am folgenden Tag findet eine Koveranstaltung mit Fridays for Future Salzburg statt, bei der sich die Aktivisten gemeinsam mit der Musik-, Tanz- und Theaterpädagogin Mirjam Bauer mit der Frage nach den notwendigen Abschieden im Kontext der Klimapolitik beschäftigen. Am 23. November endet das Festival mit einem offenen Karaoke-Abend, bei dem das Studio in der ARGE zur Bühne für die Besucher wird, die so zum Abschluss die Möglichkeit für einen eigenen Auftritt bekommen.
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