Langjährige Kapitänin am Achensee geht von Bord
Sie galt als Galionsfigur der Achenseeschifffahrt. Doch nun drehen die Schiffe ohne Daniela Neuhauser ihre Runden auf dem See.
Von Eva-Maria Fankhauser
Pertisau –Das war’s. Nach vielen Jahren gehen Kapitänin Daniela Neuhauser und die Achenseeschifffahrt getrennte Wege. Seit Anfang des Monats steht das fest. Die Stellenausschreibung für ihren Posten ist bereits draußen. Laut Achenseeschifffahrt ist Neuhauser schon von Bord gegangen. Sie baue bis Ende des Monats ihren Urlaub ab und ist dann kein Crew-Mitglied mehr.
Die Verwunderung ist bei vielen groß. Andere wollen es bereits kommen gesehen haben. Die Gerüchteküche brodelt. Vor allem da im Vorjahr gleich mehrere Mitarbeiter den Betrieb verlassen haben und es Unstimmigkeiten untereinander gegeben haben soll. Während es im Vorjahr ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm auf dem 2016 um 6,3 Mio. Euro neu gekauften Schiff gab, wurde es dieses Jahr sehr ruhig. „Der teure Dampfer ist heuer fast nie gefahren“, meint ein Pertisauer. Außer dem sonntäglichen Brunch an Bord gab es nicht viele Veranstaltungen. Neuhauser hatte die Geschäftsführung der Gastronomie über – am Schiff und auf der Gaisalm. So eine Trennung erfolge nicht ohne Grund – wird vielerorts getuschelt.
„Wir haben uns einvernehmlich getrennt“, stellt Georg Tollinger klar. Er und Lisa Juen haben im April das Kommando bei der Achenseeschifffahrt übernommen, Tollinger die technische und Juen die kaufmännische Geschäftsleitung. Beide erklären, dass man sich über die „zukünftige Ausrichtung des Unternehmens“ mit Neuhauser nicht mehr einig war. „Es geht darum, wo wir uns hinentwickeln wollen, und da gehen die Vorstellungen auseinander“, sagt Tollinger auf TT-Anfrage. Die Zahlen der Schifffahrt bzw. wirtschaftliche Gründe seien nicht ausschlaggebend gewesen. „Finanziell passt alles. Das sind nur Gerüchte. Neuhauser hat tolle Events durchgeführt. Das war nicht der Grund, warum wir nun getrennte Wege gehen“, betont Juen.
Neuhauser war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Laut Tollinger gibt es schon erste Bewerber auf den nun frei gewordenen Posten.