Iran startet weiteren Teilausstieg aus Atomabkommen

Der Iran hat angekündigt, ab Mitternacht iranischer Zeit (21.30 Uhr MEZ) die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo wieder aufzunehmen. Die Produktion von angereichertem Uran solle in der Nacht beginnen, erklärte ein Sprecher der iranischen Atomenergieorganisation. Deutschland verurteilte die Entscheidung des Iran als „nicht akzeptabel“. Die USA warfen Teheran „nukleare Erpressung“ vor.

Irans Präsident Hassan Rouhani hatte bereits am Dienstag von einer „vierten Etappe“ des schrittweisen Rückzugs aus dem internationalen Atomabkommen gesprochen. In der Folge des 2015 geschlossenen Abkommens war die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage von Fordo, 180 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran, eingefroren worden.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas sagte in Berlin, Teheran setze mit dem Schritt das Atomabkommen „weiter aufs Spiel“. Er forderte den Iran auf, zur „vollen Erfüllung seiner Verpflichtungen zurückzukehren“. Das Ziel sei weiterhin, das Abkommen aufrechtzuerhalten. Washington warf Teheran nach der Ankündigung die Fortsetzung „nuklearer Erpressung“ vor.

US-Präsident Donald Trump war im Mai 2018 aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und verfolgt seitdem mit immer neuen Sanktionen eine Politik des „maximalen Drucks“ gegenüber Teheran.