Bezirk Kufstein

Was Währungen alles bewirken können

Kulturreferentin Gabriele Madersbacher (l.) und Instituts-Vorständin Veronika Spielbichler stellten das Interreg-Projekt vor.
© Otter

EU-Geld für grenzüberschreitendes Projekt über Komplementärwährungen.

Wörgl — Michael Unterguggenberger, das Freigeld und Wörgl gehören zusammen und haben nicht zuletzt durch die Arbeit des Unterguggenberger Instituts weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Die Aufarbeitung des Schwundgeldes sei im Großen und Ganzen abgeschlossen, erklärte Instituts-Vorständin Veronika Spielbichler bei einer Pressekonferenz, bei der sie mit Kulturreferentin Gabriele Madersbacher, dem Euregio-Präsidenten Walter J. Mayr und Mitgliedern des bayerischen Vereins Regios eG („Chiemgauer") ein von der EU finanziell gefördertes Interregprojekt vorstellte.

Wörgl soll dabei eine Art Kompetenzzentrum für Komplementärwährungen, ein zusätzliches Zahlungsmittel, werden. Gemeinsam will man der Frage nachgehen, „wie schon erprobte komplementäre und neue, internetbasierte Währungen positiv für eine nachhaltige, klimafreundliche Regionalentwicklung eingesetzt werden können".

Das Ziel ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Kooperation mit Regios eG, die Bestandsaufnahme, die Einrichtung einer gemeinsamen Internet-Seite und Veranstaltungen, bei denen über das Thema informiert wird.

Wie groß die Vorteile für die heimische Wirtschaft durch eine solche Komplementärwährung sein können, zeigt sich am Beispiel des Chiemgauers, der sich im Landkreis Traunstein schon fast zu einer zweiten Währung entwickelt hat. Immerhin entspricht der jährliche Umlauf des Geldes einem Gegenwert von nicht weniger als sechs Millionen Euro, wie Vorstandsmitglied Stefan Schütz erzählt. Der Chiemgauer wird nämlich nicht gehortet, sondern schneller ausgegeben. Ob eines Tages ein Gegenstück im Unterland kursieren wird, steht aber laut Spielbichler noch in den Sternen.

Neben den beiden Vereinen sind auch die Stadt Wörgl und der städtische Verein kommunity eingebunden. Walter J. Mayr hat auch vorgeschlagen, „die Handelsakademie in Wörgl, das Gymnasium in Prien und die FH Kufstein am Projekt zu beteiligen. Die Euregio Inntal würde das unterstützen", sagt Mayr. (TT, wo)

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