Auswärts in St. Pölten muss sich die WSG wieder richtig “dreckig“ machen
Vor dem wichtigen Auswärtsmatch in St.?Pölten (Samstag, 17 Uhr/live TT.com-Ticker) ist die Botschaft im WSG-Lager angekommen.
Von Alex Gruber
Wattens — Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und weil man, wie WSG-Swarovski-Tirol-Coach Thommy Silberberger gestern anmerkte, im Profifußball ja gewissermaßen ständig auf Bewährung engagiert sei. Die 0:4-Niederlage gegen Altach brachte seinen Spielern diese Woche in jedem Fall eine satte Kopfwäsche von ihm und Sportmanager Stefan Köck ein: „Die Analyse war knallhart. Der Auftritt gegen Altach war der eines Fixabsteigers", hält Silberberger fest. Der Wörgler verliert aber eines trotzdem nie — seinen Humor: „Heute setzte ich mit dem ,Madi' den Ältesten neben mich, weil der redet zumindest nicht vom oberen Play-off", flachste Silberberger vor der Pressekonferenz und blickte dann nicht nur einmal zu seinem 37-jährigen Edelroutinier hinüber.
Mader, der als weitaus erfahrenster Akteur der WSG Tirol mittlerweile über 300 Bundesliga-Partien in seinen Beinen hat, reist wieder zu einem Ex-Klub. Nach der Austria wartet jetzt St. Pölten, wo er vor seinem Wechsel nach Wattens für eineinhalb Jahre (Sommer 2015 bis Ende 2016) unter Vertrag stand. Große Gefühle kommen deswegen beim Schmirner aber nicht unbedingt auf: „Ich freue mich auf das eine oder andere bekannte Gesicht. Ich habe aber keine sentimentalen Gedanken", gibt der Linksfuß nüchtern zu Protokoll.
Eine heiterere Note wirft da schon wieder sein Coach ein: „Die Austria-Fans haben in Wien nach zehn Minuten (da stand es 2:0 für die WSG, Anm.) geschrien: ,Bis auf Mader könnt ihr alle gehen!' Es soll mir recht sein, wenn das in St. Pölten genauso ist." Dafür müssen sich die Kristall-Kicker als Aufsteiger aber wieder richtig „dreckig" machen: „Wenn wir nicht alle an die Grenzen gehen und geschlossen auftreten, wird's sehr schwer. Es geht nicht mit dem einen oder anderen Schritt weniger", diktiert Mader mit Rückblick auf die Altach-Partie: „Es geht jetzt darum, gegen einen direkten Konkurrenten einen guten Auftritt hinzulegen und ein Zeichen zu setzen."
An Verstärkungen im Kader lässt sich erst am Winter-Transfermarkt basteln, augenblicklich notiert Silberberger: „In einem Team ist fehlende Mentalität viel schlimmer als fehlende Qualität."