2020 wird ein volles Museumsjahr in Tirol
Die Tiroler Landesmuseen 2020: von Goethes Italienreise über iranische Gegenwartskunst, Defregger und die Tracht bis zur Telekommunikation.
Von Edith Schlocker
Innsbruck –Ein erstes sichtbares Zeichen, dass mit dem Antritt von Peter Assmann neue Zeiten in den Tiroler Landesmuseen anbrechen, ist die Metamorphose des Logos. Das nun als etwas verwackelt anmutendes weißes M auf rotem Grund daherkommt, was offensichtlich auf den gebirgigen Standort des Museums verweisen soll. Kreiert als Sieger eines Wettbewerbs vom Designbüro Stuffmakers mit Sitz in Innsbruck und Wien.
Am Montag hat der neue Herr über die fünf musealen Häuser sein Amt angetreten, gestern hat er präsentiert, was in diesen im kommenden Jahr stattfinden soll. Assmanns Plan ist es, eine zentrale Ausstellung pro Jahr im Ferdinandeum zu positionieren. Im kommenden Jahr wird diese Goethes Italienischer Reise gewidmet sein (ab 15. Mai), konzipiert als „eine Hommage an ein Land, das es niemals gab“. Aus Weimar werden auf dieser Reise 1786 entstandene Goethezeichnungen ausgeliehen, kombiniert mit Texten aus dem Jahre später als Ausdruck seiner Sehnsucht nach einer idealen Welt entstandenen Buch „Italienische Reise“. In Beziehung gesetzt zum ambivalenten Italienbild von heute.
Spannend verspricht die Ausstellung „Solace of Lovers/Trost der Liebenden“ (ab 9. Juni) im Ferdinandeum zu werden, in der zeitgenössische Kunst aus dem Iran genauso wie wertvolle persische Miniaturen aus dem 19. Jahrhundert aus musealem Bestand zu sehen sein werden. Eine Ausstellung zum Sehen und Hören wird die dem Tiroler Komponisten Peter Zwetkoff gewidmet sein (ab 18. September). Und mit dem „Forum Stadt“ wird das Ferdinandeum vom 2. bis 26. Oktober wieder zur niederschwelligen Plattform für gesellschaftspolitische Fragen werden. Abgeschlossen wird das Ausstellungsjahr im Haupthaus mit einer Defregger-Schau, in der es um dessen unbekannte Seite gehen wird.
Im Zeughaus werden im kommenden Jahr die Kulturgeschichte der Telekommunikation (ab 21. Februar) und der Zeichner Jörg Hilbert, der Erfinder des Ritter Rost, zelebriert. Im Volkskunstmuseum wird ab 27. März – basierend auf einem Forschungsprojekt – ein erweiterter Blick auf die Tracht geworfen und ab 4. September wird Anton Christian anlässlich seines 80. Geburtstags die volkskünstlerische Schausammlung mit seinen Arbeiten infiltrieren.
Im kommenden Jahr werden auch die museale Niederländergalerie sowie Teile der Modernen Galerie neu aufgestellt werden. Ein ganz besonderes Anliegen ist Peter Assmann ein niederschwelliger Zugang zur Kunst. Ein Abbau von Barrieren durch die unterschiedlichsten Vermittlungsformate.