Rainer Seele: „OMV muss sich beim Klimaschutz mehr anstrengen“
Weniger Ölförderung, Kunststoffrecycling, Verringerung des CO2-Ausstoßes und CO2-Lagerung: „Die OMV muss sich beim Klimaschutz deutlich mehr...
Weniger Ölförderung, Kunststoffrecycling, Verringerung des CO2-Ausstoßes und CO2-Lagerung: „Die OMV muss sich beim Klimaschutz deutlich mehr anstrengen", sagte Rainer Seele, der Generaldirektor des österreichischen Öl- und Gaskonzerns, gestern im Club der Wirtschaftspublizisten in Wien.
Insgesamt bläst die OMV in Österreich im Jahr über drei Mio. Tonnen CO2 in die Luft. Davon wolle der Konzern, der zu einem knappen Drittel (31,5 Prozent) dem Staat gehört, künftig so viel wie möglich in unterirdischen Kavernen einlagern, um es später energetisch zu nutzen. Dafür fehle aber der gesetzliche Rahmen. Derzeit ist eine Rückspeicherung für CO2 nicht erlaubt. Bedenken teilt der OMV-Chef nicht: „Es ist eine sichere Technologie."
Zudem wolle man von Erdöl mehr in Richtung Erdgas gehen. Das gewonnene Erdöl wolle man verstärkt in der Petrochemie einsetzen. Der Markt für veredeltes Erdöl werde von derzeit acht Prozent auf zwölf Prozent steigen, erklärte Seele.
Das Thema Kunststoffrecycling wolle man zudem „zum kommerziellen Erfolg bringen". Ziel sei es, 50 Prozent des heimischen Kunststoff-Aufkommens zu recyclieren. Weltweit sei der Markt 50 bis 70 Mrd. Euro schwer.
Aktuell zeigt sich Seele mit dem Raffineriegeschäft zufrieden, begünstigt durch mehr Nachfrage in Europa bei weniger Importen. Das Ergebnis der ersten drei Quartale sei eine Fortsetzung der Rekordgeschichte der OMV. Der Konzern generiere je Quartal einen Cashflow von einer Mrd. Euro. Jedoch spüre man die sich abschwächende Konjunktur in Europa, etwa durch die sinkende Nachfrage nach Polymer. „Für 2020 stellen wir uns daher eher auf Zurückhaltung bei den Endverbrauchermärkten ein." (ecke)