USA und Deutschland legen gemeinsames Bekenntnis zur NATO ab
US-Außenminister Mike Pompeo und sein deutscher Amtskollege Heiko Maas haben knapp 30 Jahre nach dem Fall der Mauer die Bedeutung der NATO für die gemeinsame Sicherheit bekräftigt. „Die USA bleiben Europas wichtigster Verbündeter und Deutschlands wichtiger Verbündeter außerhalb Europas“, sagte Maas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem US-Außenminister am Donnerstag in Leipzig.
Pompeo forderte zum Kampf für gemeinsame Werte auf. Die NATO bezeichnete er als eine der wichtigsten strategischen Partnerschaften in der Geschichte.
Die deutsch-amerikanischen Beziehungen haben sich seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017 verschlechtert. Die US-Regierung warf dem NATO-Partner Deutschland mehrfach mangelnde Militärausgaben vor, kritisiert das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf und droht der EU mit Strafzöllen, was vor allem die deutsche Autoindustrie treffen könnte. Gleichzeitig setzte Trump mehrfach auf politische Alleingänge ohne Abstimmung mit den Partnern, was Fragen zur Verlässlichkeit der USA im Bündnis aufwarf.
Pompeo würdigte nichtsdestotrotz Deutschlands Rolle bei der internationalen Krisenbewältigung. „Deutschland ist ein großartiger Partner bei vielen internationalen Problemen“, sagte er. „Wir haben dieselben Prinzipien, dieselben Sorgen. Gelegentlich haben wir einen anderen Ansatz. Das passiert unter guten Freunden und Verbündeten.“ Er würdige aber die Arbeit der deutschen Regierung bei allen Problemen, die Maas zuvor angesprochen habe, sagte Pompeo, der am Freitag Gespräche mit Kanzlerin Angela Merkel, mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Finanzminister Olaf Scholz auf dem Programm hat.
Pompeo war am Mittwochabend zu der zweitägige Deutschland-Reise eingetroffen. Er besuchte am Donnerstag zunächst US-Soldaten in Bayern. Derzeit haben die US-Streitkräfte noch rund 35.000 Soldaten in Deutschland stationiert. Pompeo war in den 1980er-Jahren als US-Soldat bei Bayreuth stationiert.