Überforderter Bauer in Osttirol hatte totes Vieh im Stall
Sieben tote Tiere wurden im März in einem Osttiroler Stall gefunden. Der verantwortliche Bauer zeigte sich gestern vor Gericht geknickt. Das Urteil fiel milde aus.
Eine anonyme Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Lienz im März veranlasste die Behörde zur veterinären Nachschau auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Osttirol — die TT berichtete.
Den Beamten bot sich darauf ein Bild des Grauens: „Die Bedingungen im Stall waren wirklich sehr bedenklich. Der Stall war verdunkelt, die Tiere Lagen in Exkrementen und schon in der ersten Box fanden wir einen toten Widder. Das Tier musste aufgrund der Verwesungserscheinungen schon Tage tot gewesen sein. Wir riefen sofort die Amtstierärzte an. Die Zustände haben mich wirklich sehr verärgert", schilderte ein BH-Beamter gestern am Landesgericht als Zeuge. Amtstierärzte präzisierten daraufhin den ungeheuren Verschmutzungsgrad von Kühen, Kälbern und Schafen. Tagelang mussten die Tiere ohne Nachschau ihrem Schicksal überlassen worden sein. Dafür sprach allein schon der Fund von insgesamt sieben toten Tieren im Stall.
Wegen Tierquälerei war der verantwortliche Bauer angeklagt (zwei Jahre Haft drohten). Er zeigte sich geknickt und voll geständig: „Ich war damals Bauer und Wirt. Wir hatten im März am Tag 300 Essen und kein Personal. Ich kam aus der Küche nicht mehr raus. Kann sein, dass ich damals drei Tage nicht im Stall war", so der 36-Jährige zu Richterin Helga Moser. Diese rechnete dem Bauern das offene Geständnis hoch an. Da auch die Amtstierärztin von ansonsten kooperativem Verhalten und einer nunmehrigen Besserung der Situation sprach, fiel das Urteil mit 960 Euro Geldstrafe noch milde aus.
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